25.09.2024
Kongo: Zwei Kirchen nach Schändung durch Rebellen geschlossen
Demokratischen Republik Kongo - Provinz Ituri
Kinshasa (Fides) - In der Diözese Bunia, der Hauptstadt der Provinz Ituri im Osten der Demokratischen Republik Kongo, sind zwei von einer Rebellengruppe entweihte Kirchen geschlossen worden. Dies gab der Bischof von Bunia, Dieudonné Uringi Uuci, während des Gottesdienstes am Sonntag, den 22. September, bekannt.
Bischof Uringi betonte in seiner Erklärung: „In Anbetracht der verwerflichen Taten, die von Elementen der bewaffneten Kooperative für die Entwicklung des Kongo (Cooperative for Development of the Congo, CODECO) begangen wurden, die in der Nacht vom 28. auf den 29. August die Kirchen von Kpandroma und Jiba geschlossen haben, Taten, die als Entweihung eingestuft werden und die gemäß Can. 1211 Buße erfordern, und in Anbetracht der Bedrohung der körperlichen und moralischen Unversehrtheit der in diesen Kirchen arbeitenden Priester und der willkürlichen Geiselnahme von zwei gläubigen Mitarbeitern der Priester, sowie in Anbetracht der vorsätzlichen Absicht, Geld für die Freilassung dieser Gläubigen zu erpressen, mit dem einzigen Ziel, der Kirche Schaden zuzufügen, und in Anbetracht unserer und der unmittelbaren ordentlichen Befugnis gemäß Can. 381, Absatz 1, verordnen wir die Schließung der Pfarrei „Marie-Reine“ von Jiba und der Seelsorgeeinheit Kpandroma auf unbestimmte Zeit“. Bischof Uringi beschloss außerdem, die in den beiden Pfarreien tätigen Priester abzuberufen. Im Can. 1211 heißt es dazu: „Heilige Orte werden geschändet durch dort geschehene, schwer verletzende, mit Ärgernis für die Gläubigen verbundene Handlungen, die nach dem Urteil des Ortsordinarius so schwer und der Heiligkeit des Ortes entgegen sind, daß es nicht mehr erlaubt ist, an ihnen Gottesdienst zu halten, bis die Schändung durch einen Bußritus nach Maßgabe der liturgischen Bücher behoben ist“.
Der Bischof betonte, dass die Gewalt begann, nachdem die Kirche zum Dialog und zur Niederlegung der Waffen aufgerufen hatte. Daraufhin verlangten die CODECO-Milizionäre, die Priester zu treffen. Als sie diese nicht einfanden, griffen sie ihre Mitarbeiter an, plünderten die Räumlichkeiten und blockierten die Türen der beiden Kirchen.
Ein ähnlicher Vorfall hatte sich vor bereits sechs Monaten in einer der betroffenen Kirchengemeinden ereignet. Die Milizionäre hatten mehrere Priester misshandelt und inhaftiert und die Freilassung von Gefangenen der CODECO gefordert. In der bewaffneten Gruppe schließen sich verschiedene Lendu-Milizen zusammen. Die für eine Guerillagruppe ungewöhnliche Bezeichnung einer Kooperative leitet sich von der Tatsache ab, dass die CODECO bei ihrer Gründung in den 1970er Jahren eine landwirtschaftliche Entwicklungsgenossenschaft war, die sich aus Lendu-Bauern zusammensetzte. Im Laufe der Jahre führten Landstreitigkeiten mit Hema-Nomaden dazu, dass sich zwei Gruppen bewaffneten, und CODECO wurde schließlich zu einer Bezeichnung für einen Zusammenschluss verschiedener Lendu-Milizen, die gegen die Hema kämpften. Die CODECO wird mehrerer Verbrechen gegen die Menschlichkeit beschuldigt, darunter Massaker in Dörfern und Flüchtlingslagern.
(L.M.) (Fides 25/9/2024)