29.04.2025

Deutschland: Kirchentag - „Aktion Lebensrecht für Alle“ erneut ausgeschlossen

Entscheidung mit „unkooperativem Verhalten“ begründet

Hannover/Fulda (IDEA) – Die „Aktion Lebensrecht für Alle“ (ALfA/Augsburg) ist erneut vom „Markt der Möglichkeiten“ auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover ausgeschlossen worden. Das bestätigte die Pressestelle des Kirchentags mit Sitz in Fulda auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA. Der Ausschluss sei aufgrund des „unkooperativen Verhaltens“ der ALfA-Mitarbeiter auf vergangenen Kirchentagen gefallen. Bereits beim Protestantentreffen in Nürnberg im Jahr 2023 war die ALfA gemeinsam mit den beiden Lebensrechtsorganisationen KALEB (Kooperative Arbeit Leben Ehrfürchtig Bewahren/Chemnitz) und „Hilfe zum Leben“ (Pforzheim) nicht zugelassen.

Kaminski: Es geht um die Embryomodelle

Die Bundesvorsitzende der ALfA, Cornelia Kaminski (Fulda), berichtete IDEA in diesem Zusammenhang von einem Gespräch mit der Programmleiterin des Kirchentags, Stefanie Rentsch, im November 2024. Stein des Anstoßes sei „nicht grundsätzlich unsere Haltung zu Lebensrechtsfragen, sondern ganz konkret die Embryomodelle, die wir immer dabei hatten und auf Wunsch auch an die Kirchentagsbesucher ausgegeben haben“. Das wolle die Kirchentagsleitung auf jeden Fall verhindern. Bei den Modellen handelt es sich um Nachbildungen menschlicher Embryonen in der 10. Schwangerschaftswoche. Diese Modelle hätten die Mitarbeiter der ALfA auch auf vergangenen Kirchentagen ausgestellt, „sie aber beiseitegelegt, nachdem die Kirchentagsleitung uns darüber informiert hat, dass sie anstößig seien. Eine Ermahnung musste nie ausgesprochen werden. Man will aber wohl auf Nummer sicher gehen und uns gleich ganz ausschließen, damit ja niemand diese anstößigen Embryomodelle in die Hand bekommt.“ Die Wahrheit sei für manche Menschen nicht zu ertragen. Sie habe Rentsch mitgeteilt, „dass es doch kein Problem sei, uns das im Vorfeld mitzuteilen und zur Voraussetzung für eine Zusage zu machen, dass wir gar keine Embryomodelle mitbringen“. Diese habe dann erklärt, dass man das für den nächsten Kirchentag in Düsseldorf im Jahr 2027 überlegen könne. Für den in Hannover sei es zu spät. Sie habe jedoch ganz grundsätzlich Zweifel, so Kaminski weiter, ob der Kirchentag „überhaupt noch das Publikum anzieht“, das die ALfA für den Lebensschutz gewinnen könne.