02.12.2025

Türkei: Verpasste Chance - Kritik am Papstbesuch

Die „Gesellschaft für bedrohte Völker“ kritisiert den Papst. Bei seinem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Erdoğan habe er auf die prekäre Lage religiöser Minderheiten in der Türkei nicht aufmerksam gemacht.

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) zeigt sich enttäuscht über den Türkei-Besuch von Papst Leo XIV. Bei seinem Treffen mit Präsident Recep Tayyip Erdoğan habe der Papst seine moralische Autorität nicht genutzt hat, um auf die prekäre Lage religiöser Minderheiten in der Türkei und der Region aufmerksam zu machen. Im Vorfeld hatte die GfbV den Papst in einem Brief aufgefordert, auf das Schicksal zweier 2013 entführter Bischöfe aus Aleppo hinzuweisen. Hinweise deuten auf eine Beteiligung radikaler Islamisten hin, die von der Türkei unterstützt wurden. „Der Vatikan als moralische Instanz hätte hier ein starkes Zeichen setzen müssen“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Die Menschenrechtsorganisation ruft Kirchen und Regierungen dazu auf, sich stärker für verfolgte Christen einzusetzen. „Christen und religiöse Minderheiten weltweit sind einer massiven Bedrohung durch den radikalen politischen Islam ausgesetzt“, warnt Kamal Sido, Nahost-Referent der GfbV. Die Menschenrechtsorganisation kritisiert eine teils „widersprüchliche Politik“ von Deutschland, der EU und den USA, die islamistische Akteure verharmlosen würden. Stattdessen brauche es eine neue Strategie zur Stärkung demokratischer Kräfte in der arabisch-islamischen Welt.

NGO fordert größeren Einsatz für Christen und religiöse Minderheiten

Christen sind weltweit zunehmender Gewalt ausgesetzt, sagt die Gesellschaft für bedrohte Völker. Die NGO fordert deshalb von Kirche und Staat mehr Einsatz für religiöse Minderheiten.

Quelle: jesus.de