09.12.2025
Pakistan: Nach dem Mord an einem presbyterianischem Priester
Christen beten in der Adventszeit für den Frieden
Gujranwala (Fides) – Tiefe Trauer herrscht in der christlichen Gemeinde von Gujranwala, die am 6. Dezember, die Trauermesse für den presbyterianischen Pastor Kamran Michael Naz feierte, der am 5. Dezember in Gujranwala in der Provinz Punjab von einem unbekannten Angreifer erschossen wurde. Gläubige verschiedener christlicher Konfessionen nahmen an der Trauerfeier teil, die in der presbyterianischen Kirche „St. Paul“ in Gujranwala stattfand.
Pastor Kamran begleitete seine Tochter am 5. Dezember gegen 8 Uhr morgens zur Schule, als ein Mann auf ihn zukam, ihm drei Schüsse in den Rücken abfeuerte und dann floh. Der Pastor hatte bereits Drohungen erhalten und war im vergangenen September Opfer eines Attentats geworde. Doch trotz der Einschüchterungen – und obwohl er von einigen Muslimen der „Proselytenmacherei” bezichtigt wurde – setzte er seine Mission im Dienst der Gemeinde mit Mut und Demut fort, wie die Gläubigen betonten.
„Dieser Angriff ist besonders erschütternd, weil seine Tochter Zeugin des Mordes war und traumatisiert ist. Das Mädchen hat versucht, den Mörder mit dem Gehstock zu schlagen, den ihr Vater nach dem ersten Attentat benutzte“, berichtet Pater Lazar Aslam, OFM Cap, Kapuziner und stellvertretender Leiter der „Nationalen Friedenskommission“, einer Organisation, in der sich Vertreter verschiedener Religionen zusammenschließen, gegenüber Fides. „Trotz der ständigen Drohungen und seiner Behinderung hat Pastor Kamran nicht aufgehört, die ihm von Jesus Christus anvertraute Mission treu zu erfüllen. Sein Tod hat seine Familie traumatisiert und die gesamte Gemeinde in Trauer und Angst gestürzt”, betont der Ordensmann.
„Heute fordern wir die pakistanische Regierung auf, eine transparente Untersuchung des Mordes an Pastor Kamran durchzuführen und Religionsvertreter zu schützen”, bemerkt er. Was die Sicherheitsmaßnahmen betrifft, so fordern die Zentralregierung und die Provinzregierungen die Kirchen und christlichen Institutionen unterdessen auf, im Hinblick auf die Weihnachtszeit auf eigene Kosten Wachpersonal und Sicherheitsvorkehrungen zu organisieren und zu finanzieren.
„Der Mord an dem Pastor ist ein erschütterndes Zeugnis für die zunehmende Unsicherheit, in der die pakistanischen christlichen Gemeinschaften leben, die aufgrund ihres Glaubens Diskriminierung und Hass ausgesetzt sind. Gleiche Rechte sind noch immer nicht gewährleistet, und die am stärksten gefährdeten Frauen werden oft zum Islam konvertiert“, betont Pater Aslam, der auf „die baldige Einrichtung und wirksame Arbeit der Nationalen Kommission für Minderheiten“ hofft, die das pakistanische Parlament kürzlich verabschiedet hat und die unverzüglich eingerichtet werden soll.
„Während wir uns in der Adventszeit auf die Feier der Geburt Christi vorbereiten, beten wir für den Frieden und die Liebe, die Christus der Menschheit gebracht hat. Wir gedenken in unseren Gebeten der Familie von Pastor Kamran und allen Christen, die Schwierigkeiten, Leiden, Ungerechtigkeiten und Gewalt ausgesetzt sind“, schließt er.
(PA) (Fides 7/12/2025)