07.02.2025

Österreich: Urteil gegen Amokfahrer

Er war im Juli 2024 in eine Pfingstkirche gefahren

Wien (IDEA) – Der Amokfahrer, der 2024 in eine Pfingstkirche in Brunn am Gebirge (Bezirk Wien) gefahren war

www.idea.de/artikel/oesterreich-lkw-fahrer-faehrt-aus-wut-mehrfach-in-pfingstkirche, soll für sechs Jahre ins Gefängnis. Das hat ein Gericht in Wien entschieden. Es wies den 32-jährigen Rumänen außerdem in ein forensisch-therapeutisches Zentrum ein. Im Prozess hatte ein Gutachter ihm eine Persönlichkeitsstörung bescheinigt, ihn aber dennoch für zurechnungsfähig erklärt. Der Mann, der seit 2020 in Österreich lebt, war im Juli 2024 mit einem 12 Tonnen schweren Lkw mehrfach in das Gebäude der rumänischen Elim-Gemeinde gefahren. Bei der anschließenden Verhaftung nannte er religiöse Gründe für seine Tat: Die Gemeinde habe sein Leben zerstört. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Anwalt des Mannes kündigte Berufung an. Sein Mandant habe sich zwar schuldig bekannt, sei aber mit dem Strafmaß nicht einverstanden.

Reges Interesse durch die Berichterstattung

Der Pastor der Pfingstkirche, Ruben Avram, äußerte gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA Mitgefühl mit den Täter. Er habe vor Gericht für ein mildes Urteil plädiert, erklärte Avram. „Wir, die Gemeinde, haben ihm aus ganzem Herzen vergeben und sind daher gegen ihn auch gerichtlich nicht vorgegangen.“ Stattdessen habe man dem Mann ein Kontakt- und Seelsorgeangebot gemacht. Weiter sagte Avram, in den vergangenen Monaten habe die Gemeinde Gottes Handeln intensiv erlebt. So sei das Kirchengebäude nach dem Ereignis schnell als nicht einsturzgefährdet eingestuft worden. Die Gottesdienste hätten deshalb nur kurz ausfallen müssen. Der erste Gottesdienst nach dem Vorfall sei für alle Teilnehmer sehr emotional gewesen. Das Gebäude sei kurz vor Weihnachten schließlich vollständig repariert worden. Aufgrund der Berichterstattung habe es viele neugierige Besucher gegeben. So seien etwa zu einem Weihnachtskonzert zwischen 200 und 300 Außenstehende gekommen. „Gott hat etwas Gutes aus dem Vorfall gemacht“, so Avram.

Ereignis durch Prophetie angekündigt

Tatsächlich sei seine Gemeinde innerlich auf die Amokfahrt vorbereitet gewesen, sagte der Pastor: „Anfang 2024 hatte es einen prophetischen Eindruck gegeben, der vor einem Ereignis warnte, das die Gemeinde in ein negatives Licht stellen könnte.“ Man habe als Reaktion darauf intensiv gefastet und gebetet. Als sich der Vorfall im Juli ereignete, habe die Gemeinde tatsächlich mit zahlreichen Vorurteilen und falscher Berichterstattung zu kämpfen gehabt. So sei fälschlicherweise immer wieder behauptet worden, dass der Täter Gemeindemitglied gewesen sei. Es habe viele Interviews gebraucht, um alles richtig zu stellen. Avram zeigte sich insgesamt dankbar: Seine Gemeinde sei noch enger zusammengewachsen und habe in der Ortschaft mit ihrem Handeln einen positiven Eindruck hinterlassen.