20.02.2025

Europa: Mehr als 2.400 antichristliche Hassverbrechen in Europa im Jahr 2023

IIRF-D/Tübingen/20.02.25 - Wie die in Wien ansässige NGO OIDAC Europe (Observatory of Intolerance and Discrimination Against Christians) in ihrem neuen Bericht am 15. 11. 2024 feststellt, gibt es in Europa eine weit verbreitete Intoleranz und Diskriminierung gegenüber Christen.

OIDAC hat 2.444 Hassverbrechen gegen Christen identifiziert, die von der Polizei und der Zivilgesellschaft in 35 europäischen Ländern im Jahr 2023 dokumentiert wurden, darunter 232 persönliche Angriffe auf Christen, wie Belästigungen, Drohungen und körperliche Gewalt.

Diese Zahlen beinhalten Daten des ODIHR/OSZE (OSCE Office for Democratic Institutions and Human Rights), das 1.230 Hassverbrechen nannte, die von 10 europäischen Regierungen im Jahr 2023 registriert wurden (gegenüber 1.029 im Jahr 2022). Während nur 10 europäische Regierungen aufgeschlüsselte Daten über antichristliche Hassverbrechen im Jahr 2023 vorlegten, meldete die Zivilgesellschaft Vorfälle aus 26 europäischen Ländern.

Der ODIHR/OSZE-Datenbericht über Hassverbrechen wurde ebenfalls am 15. November anlässlich des Internationalen Tages der Toleranz veröffentlicht. Tragischerweise und wenig überraschend waren die Gewalttaten gegen jüdische und muslimische Gläubige besonders hoch. Rund 9.000 antisemitische und 6.000 antimuslimische Hassverbrechen wurden 2023 von europäischen Regierungen an das ODIHR/OSZE gemeldet. „Da Frankreich und einige andere Länder mit hohen Zahlen ihre Statistiken nicht an die OSZE übermittelt haben, sind die tatsächlichen Zahlen sogar noch höher als die OSZE-Daten vermuten lassen. Was antichristliche Hassverbrechen betrifft, so haben wir für 2023 2.444 Fälle registriert, gehen aber von einer hohen Zahl nicht gemeldeter Fälle aus“, erklärte Anja Hoffmann, Geschäftsführerin von OIDAC Europe. Laut OIDAC Europe gab es in Frankreich fast 1.000 antichristlichen Hassverbrechen im Jahr 2023. In Großbritannien stiegen die Vorfälle auf mehr als 700. In Deutschland gab es einen Anstieg von 105 % bei antichristlichen Hassverbrechen - von 135 im Jahr 2022 auf 277 im Jahr 2023. Was den Vandalismus an Kirchen betrifft, so verzeichnete die deutsche Polizei im Jahr 2023 mehr als 2.000 Fälle von Sachbeschädigung an christlichen Gotteshäusern.

Professor Regina Polak, OSZE-Beauftragte für die Bekämpfung von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung, die sich auch auf Intoleranz und Diskriminierung von Christen und Angehörigen anderer Religionen konzentriert, kommentierte die neuen Erkenntnisse wie folgt: „Christen sind Zielscheibe von Hassverbrechen in der gesamten OSZE-Region. Diese Verbrechen reichen von  Graffiti über Vandalismus bis hin zu tätlichen Angriffen auf Christen, die religiöses Material verteilen.“

Von den Vorfällen, die OIDAC Europe im Jahr 2023 erfasst hat, waren die häufigsten Formen der Gewalt Vandalismus gegen Kirchen (62 %) – darunter viele Fälle von Schändung (24 %) und Enthauptung religiöser Statuen –, Brandanschläge (10 %) und Drohungen (8 %). Während körperliche Gewalt relativ selten ist (7 %), gab es 2023 einige tragische Fälle, darunter die Ermordung eines katholischen Messdieners durch einen dschihadistischen Terroristen in Algeciras, ein Angriff mit einem Auto auf eine Prozession in Polen und den Mordversuch an einem zum Christentum konvertierten Muslim in Großbritannien, der vom Täter als „Abtrünniger, der den Tod verdient hat“ angesehen wurde. Professor Polak äußerte sich auch besorgt über die Auswirkungen: „Antichristliche Hassverbrechen senden eine Botschaft der Ausgrenzung an die Opfer und ihre Gemeinschaften sowie an die Gesellschaft als Ganzes. Wir können eine Zunahme von Diskriminierung und Hassverbrechen gegen Christen auch in Europa beobachten. Diese Phänomene müssen auch im breiteren Kontext der Intoleranz und Diskriminierung anderer Gruppen und insbesondere von Mitgliedern religiöser Gemeinschaften, sowohl von Minderheiten als auch von Mehrheitsgruppen, gesehen werden.“

Neben gewalttätigen Angriffen wurde im Bericht von OIDAC Europe auch Diskriminierung von Christen am Arbeitsplatz und im öffentlichen Leben in einigen europäischen Ländern festgestellt. “ Insbesondere Christen, die traditionellen religiösen Überzeugungen anhängen, sind zunehmender Diskriminierung und Feindseligkeit ausgesetzt, die von Mobbing am Arbeitsplatz bis hin zum Verlust des Arbeitsplatzes reichen“, sagte Hoffmann. “Es ist sehr besorgniserregend, dass die friedliche Äußerung persönlicher religiöser Überzeugungen, beispielsweise in Fragen der Ehe und Familie, das potenzielle Ende einer politischen Karriere oder eines Arbeitsverhältnisses oder sogar der Beginn eines Gerichtsverfahrens sein kann.“

 

IIRF-D/Tübingen/20.02.25 - Wie die in Wien ansässige NGO OIDAC Europe (Observatory of Intolerance and Discrimination Against Christians) in ihrem neuen Bericht am 15. 11. 2024 feststellt, gibt es in Europa eine weit verbreitete Intoleranz und Diskriminierung gegenüber Christen.

OIDAC hat 2.444 Hassverbrechen gegen Christen identifiziert, die von der Polizei und der Zivilgesellschaft in 35 europäischen Ländern im Jahr 2023 dokumentiert wurden, darunter 232 persönliche Angriffe auf Christen, wie Belästigungen, Drohungen und körperliche Gewalt.

Diese Zahlen beinhalten Daten des ODIHR/OSZE (OSCE Office for Democratic Institutions and Human Rights), das 1.230 Hassverbrechen nannte, die von 10 europäischen Regierungen im Jahr 2023 registriert wurden (gegenüber 1.029 im Jahr 2022). Während nur 10 europäische Regierungen aufgeschlüsselte Daten über antichristliche Hassverbrechen im Jahr 2023 vorlegten, meldete die Zivilgesellschaft Vorfälle aus 26 europäischen Ländern.

Der ODIHR/OSZE-Datenbericht über Hassverbrechen wurde ebenfalls am 15. November anlässlich des Internationalen Tages der Toleranz veröffentlicht.

Tragischerweise und wenig überraschend waren die Gewalttaten gegen jüdische und muslimische Gläubige besonders hoch. Rund 9.000 antisemitische und 6.000 antimuslimische Hassverbrechen wurden 2023 von europäischen Regierungen an das ODIHR/OSZE gemeldet. „Da Frankreich und einige andere Länder mit hohen Zahlen ihre Statistiken nicht an die OSZE übermittelt haben, sind die tatsächlichen Zahlen sogar noch höher als die OSZE-Daten vermuten lassen. Was antichristliche Hassverbrechen betrifft, so haben wir für 2023 2.444 Fälle registriert, gehen aber von einer hohen Zahl nicht gemeldeter Fälle aus“, erklärte Anja Hoffmann, Geschäftsführerin von OIDAC Europe. Laut OIDAC Europe gab es in Frankreich fast 1.000 antichristlichen Hassverbrechen im Jahr 2023. In Großbritannien stiegen die Vorfälle auf mehr als 700.

In Deutschland gab es einen Anstieg von 105 % bei antichristlichen Hassverbrechen - von 135 im Jahr 2022 auf 277 im Jahr 2023. Was den Vandalismus an Kirchen betrifft, so verzeichnete die deutsche Polizei im Jahr 2023 mehr als 2.000 Fälle von Sachbeschädigung an christlichen Gotteshäusern.

Professor Regina Polak, OSZE-Beauftragte für die Bekämpfung von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung, die sich auch auf Intoleranz und Diskriminierung von Christen und Angehörigen anderer Religionen konzentriert, kommentierte die neuen Erkenntnisse wie folgt: „Christen sind Zielscheibe von Hassverbrechen in der gesamten OSZE-Region. Diese Verbrechen reichen von  Graffiti über Vandalismus bis hin zu tätlichen Angriffen auf Christen, die religiöses Material verteilen.“

Von den Vorfällen, die OIDAC Europe im Jahr 2023 erfasst hat, waren die häufigsten Formen der Gewalt Vandalismus gegen Kirchen (62 %) – darunter viele Fälle von Schändung (24 %) und Enthauptung religiöser Statuen –, Brandanschläge (10 %) und Drohungen (8 %). Während körperliche Gewalt relativ selten ist (7 %), gab es 2023 einige tragische Fälle, darunter die Ermordung eines katholischen Messdieners durch einen dschihadistischen Terroristen in Algeciras, ein Angriff mit einem Auto auf eine Prozession in Polen und den Mordversuch an einem zum Christentum konvertierten Muslim in Großbritannien, der vom Täter als „Abtrünniger, der den Tod verdient hat“ angesehen wurde. Professor Polak äußerte sich auch besorgt über die Auswirkungen: „Antichristliche Hassverbrechen senden eine Botschaft der Ausgrenzung an die Opfer und ihre Gemeinschaften sowie an die Gesellschaft als Ganzes. Wir können eine Zunahme von Diskriminierung und Hassverbrechen gegen Christen auch in Europa beobachten. Diese Phänomene müssen auch im breiteren Kontext der Intoleranz und Diskriminierung anderer Gruppen und insbesondere von Mitgliedern religiöser Gemeinschaften, sowohl von Minderheiten als auch von Mehrheitsgruppen, gesehen werden.“

Neben gewalttätigen Angriffen wurde im Bericht von OIDAC Europe auch Diskriminierung von Christen am Arbeitsplatz und im öffentlichen Leben in einigen europäischen Ländern festgestellt. “Insbesondere Christen, die traditionellen religiösen Überzeugungen anhängen, sind zunehmender Diskriminierung und Feindseligkeit ausgesetzt, die von Mobbing am Arbeitsplatz bis hin zum Verlust des Arbeitsplatzes reichen“, sagte Hoffmann. “Es ist sehr besorgniserregend, dass die friedliche Äußerung persönlicher religiöser Überzeugungen, beispielsweise in Fragen der Ehe und Familie, das potenzielle Ende einer politischen Karriere oder eines Arbeitsverhältnisses oder sogar der Beginn eines Gerichtsverfahrens sein kann.“