27.02.2025

Indien: Hindus rufen zur Vergewaltigung und Tötung von Christen am 1. März in Chhattisgarh auf

IIRF-D/ nternational Christian Concern /Tübingen/ - Ein offener Aufruf von Hindu-Führern, Christen im zentralindischen Bundesstaat Chhattisgarh am 1. März zu töten und zu vergewaltigen, hat schwere Bedenken über die Straffreiheit geweckt, mit der Christen in dem Land verfolgt werden.

Mehrere Einzelpersonen und kirchliche Einrichtungen haben Briefe an den indischen Premierminister Narendra Modi und den Ministerpräsidenten von Chhattisgarh, Vishnudeo Sai, geschrieben und um sofortiges Eingreifen gebeten, um einen Angriff auf Christen in Chhattisgarh zu verhindern. Der Premierminister und der Ministerpräsident gehören der hindu-nationalistischen Bharatiya Janata Party (BJP) an.

Ein lokaler Hindutva-Führer und Social-Media-Influencer sowie ein religiöses Hindu-Oberhaupt riefen im vergangenen Monat über soziale Medien zu dem Massaker auf. Auslöser für ihre Äußerungen waren offenbar die Gewohnheiten der Christen, Rindfleisch zu essen.

Dieser Aufruf zur Gewalt gegen Christen wurde von Arun Pannalal, dem Leiter des Christlichen Forums von Chhattisgarh, in einem YouTube-Video veröffentlicht. Als sich dieses Video verbreitete, wurde gegen Pannalal eine Anzeige wegen Verursachung kommunaler Spannungen erstattet. Gegen die Urheber der antichristlichen Drohungen wurden kaum Maßnahmen ergriffen.

Der örtliche Hindutva-Führer, Adesh Soni, rief im März zu Angriffen auf Christen auf, die in den Dörfern Bishrampur, Ganeshpur und Jhanakpur in Chhattisgarh leben und angeblich Kühe essen.

Soni rief zur öffentlichen Demütigung, Entkleidung, Vergewaltigung und Tötung von christlichen Männern, Frauen und Kindern auf. Er behauptete, die Unterstützung der Behörden zu haben und postete ein Foto von sich mit dem Ministerpräsidenten von Chhattisgarh.

Soni rief alle selbsternannten Kuhschützer auf, mindestens 50.000 Menschen für den am 1. März geplanten Angriff zu mobilisieren.

Der religiöse Hindu-Führer Shankaracharya Avimukteshwaranand Saraswati erklärte, Hindus müssten „alle Christen töten, und keiner sollte verschont werden“. Saraswati rief die Hindus auf, sich zu erheben und „diejenigen zu töten, die unsere Mutterkuh töten“. Man dürfe nicht auf das Gesetz warten, um zu handeln, fügte er hinzu.

„Aadesh Soni wird von blutrünstigen rechten Gruppen unterstützt, und die Gruppe, die er vertritt, hat auch den Rückhalt von Persönlichkeiten wie Saraswati“, sagte Pannalal den Medien.

Der Nagaland Baptisten-Kirchen-Rat (NBCC) hat sich schriftlich an den Ministerpräsidenten von Chhattisgarh, Vishnu Deo Sai, gewandt und seine „tiefe Besorgnis“ über die Hassrede zum Ausdruck gebracht.

In dem Schreiben, das von NBCC-Generalsekretär Rev. Dr. Zelhou Keyho unterzeichnet wurde, wird auf die Befürchtungen hingewiesen, die durch eine Hassrede von Aadesh Soni während des „Religiösen Parlaments“ ausgelöst wurden.

In einem weiteren Schreiben appelliert Alka Manoj an Innenminister Bandi Sanjay Kumar, in dieser Angelegenheit zu intervenieren, da ein solcher Angriff den Frieden der christlichen Familien in Chhattisgarh und den Frieden und die Harmonie im Lande zerstören würde.

Manoj ist die stellvertretende Vorsitzende der BJP in Telangana für die Minority Morcha, einer Abteilung, die sich um das Wohlergehen von Minderheiten wie Christen und Muslimen kümmert.

Ein offener Brief wurde auch von dem weltbekannten christlichen Sozialreformer Vishal Mangalwadi an Modi geschrieben, der sich auf dessen Besuch in den Vereinigten Staaten in der vergangenen Woche bezog. Er schrieb:

 

„Ehrenwerter Modiji, ich danke Ihnen, dass Sie während der Pressekonferenz im Weißen Haus letzte Woche „Vasudhaiva Kutumbakam“ (die Welt ist eine Familie) bekräftigt haben und dass Sie den Chief Minister Ihrer Partei in Manipur aufgefordert haben, wegen des Massakers an Christen zurückzutreten“.

 „Angesichts dieser positiven Schritte möchte ich Sie dringend bitten, in Chhattisgarh zu intervenieren, wo für den 1. März 2025 groß angelegte antichristliche Gewalt geplant ist. Die Androhung eines Massakers kann nicht ignoriert werden, da die Bande, die Graham Staines und seine beiden Söhne in Mayurbhanj, dem ehemaligen Wahlkreis der indischen Präsidentin Smt. Murmu, lebendig verbrannt hat, ebenfalls behauptete, Kuhschützer zu sein. Ich bitte Sie, diesen geplanten Völkermord zu verhindern, mit freundlichen Grüßen“.

Sein offener Brief wurde in Kopie an mehrere führende Politiker Indiens und an US-Präsident Donald Trump geschickt. Unterdessen planen christliche Organisationen und Kirchen gleichzeitige friedliche Proteste in ganz Indien.

Quelle: International Christian Concern; www.persecution.org

Aus dem Englischen übersetzt und überarbeitet von AKREF