15.01.2025
Jordanien: Neue Kirche neben Jesu Taufstelle eingeweiht
Das Geld dafür kam unter anderem aus Ungarn
Amman (IDEA) – In Jordanien ist eine Kirche nahe der Taufstelle Jesu in Al-Maghtas, auch bekannt als Bethanien jenseits des Jordans, eingeweiht worden. Der Kirchenkomplex soll eines der größten christlichen Zentren im Nahen Osten sein, vergleichbar mit der Verkündigungskirche in Nazareth, der Geburtskirche in Betlehem und der Grabeskirche in Jerusalem. Die neue Kirche an der Taufstelle Jesu weihte der Staatssekretär des Vatikans, Kardinal Pietro Parolin, zusammen mit dem Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa. Parolin äußerte bei der Zeremonie: „Meine heutige Anwesenheit hier soll auf Wunsch des Papstes ein greifbares Zeichen der Verbundenheit der ganzen Kirche mit den christlichen Gemeinschaften des Nahen Ostens sein.“ In einer Zeit, in der diese Region einen schweren Umbruch erlebe, sei es wichtig, dass auch die Christen ihren Beitrag zum Aufbau einer gerechten und friedlichen Gesellschaft leisteten. Pizzaballa dankte dem jordanischen König Abdullah II. für seine Bemühungen um die Erhaltung der Taufstelle sowie Prinz Ghazi bin Muhammad für dessen Unterstützung. Der Kardinal würdigte auch das Engagement von Nadim Muasher, dem mittlerweile verstorbenen Architekten der Kirche, und die Unterstützung durch die ungarische Regierung. Laut der deutschsprachigen Nachrichtenplattform „Ungarn heute“ kofinanzierte Ungarn das Gotteshaus mit 700.000 Euro. Ziel solcher Zuwendungen sei es, die lokalen Christen und andere Minderheiten in Not in ihrem Heimatländern zu unterstützen und ihrer Auswanderung vorzubeugen. Auch die jordanische Regierung habe sich finanziell beteiligt.
Papst Benedikt XVI. legte den Grundstein
Mit der Einweihung endet die fast 15-jährige Bauzeit des Gotteshauses. Im Mai 2009 hatte Papst Benedikt XVI. (1927–2022) den Grundstein dafür gelegt. Die Kirche ist als Pilgerziel für das Jubiläumsjahr der Hoffnung 2025 der katholischen Kirche vorgesehen. Der Altar der Kirche wird unter anderem Reliquien von Papst Johannes Paul II. (1920–2005) und den elf „Heiligen Märtyrern von Damaskus“ enthalten. Ein Drusen-Kommando tötete die Franziskaner in der Nacht vom 9. auf den 10. Juli 1860 bei einem Angriff auf ihr Kloster in der Altstadt der syrischen Hauptstadt. Das Vorfall ereignete sich während einer Verfolgungswelle durch schiitische Drusen auf Christen, die sich vom Libanon auf Syrien ausbreitete und Tausende von Opfern forderte. Am 20. Oktober 2024 sprach Papst Franziskus die elf Männer heilig.