21.01.2025

Deutschland: EmK-Gemeinde löst sich nach 160 Jahren auf

Speyer: Alle Vorstandsmitglieder haben die Freikirche verlassen

Speyer (IDEA) – Die evangelisch-methodistische Gemeinde in Speyer hat sich aufgelöst. Wie ihr bisheriger Pastor Joachim Schumann gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA sagte, haben alle fünf Vorstandsmitglieder der Gemeinde zum 31. Dezember 2024 ihren Austritt aus der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) erklärt. Am 19. Januar fand ein Abschiedsgottesdienst der Gemeinde statt. Damit ende die 160-jährige Gemeindearbeit der EmK in Speyer, so Schumann. Aus Sicht des Gemeindevorstands hätten „missionarische Entwicklungsmöglichkeiten“ gefehlt. Zudem habe man befürchtet, als kleine Gemeinde mit acht bis zwölf Gottesdienstbesuchern keine pastorale Unterstützung mehr zu bekommen. Erst danach sei es „um die Öffnung der Evangelisch-methodistischen Kirche für queere Menschen im pastoralen Amt und um die Segnung queerer Paare“ gegangen. „Die Gemeindevorstandsmitglieder legen Wert darauf, dass sie nichts gegen queere Menschen haben, aber gegen die Praxis unserer Kirche“, so Schumann. Zum Hintergrund: 2022 hatte die Zentralkonferenz (Synode) der EmK beschlossen, die volle Integration Homosexueller zu ermöglichen. In der Freikirche können seither Homosexuelle als Geistliche ordiniert und gleichgeschlechtliche Paare getraut werden. Um theologisch konservativen Gemeindemitgliedern, die eine solche Praxis ablehnen, weiterhin eine geistliche Heimat bieten zu können, war im Februar 2021 ein Gemeinschaftsbund innerhalb der Kirche gegründet worden. Ein Großteil der bisherigen Gemeindemitglieder in Speyer will sich künftig als Hauskirche formieren und Gottesdienste feiern. Die EmK hat nach jüngsten Angaben in Deutschland rund 43.000 Kirchenglieder und -angehörige in 413 Gemeinden.