12.03.2025

Kongo: Helfer verstecken sich mit Straßenkindern

„Hoffnungszeichen“: Lage in Bukavu dramatisch

Konstanz/Bukavu (IDEA) – Die Lage im Osten der Demokratischen Republik Kongo ist weiterhin stark angespannt. In der Provinzhauptstadt Bukavu (Süd-Kivu) haben sich Partner des christlichen Hilfswerks „Hoffnungszeichen“ (Konstanz) mit Straßenkindern in einem ihrer Zentren versteckt. Das berichtete das Werk gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA. Es beschreibt die aktuelle humanitäre Lage als dramatisch. Bukavu ist seit Mitte Februar in der Gewalt der Rebellenmiliz M23. Besonders verletzlich seien Tausende Kinder, die allein auf sich gestellt auf den Straßen der Stadt lebten, heißt es. Der Projektverantwortliche der Partnerorganisation PEDER, Thomas D’Aquin, berichtet: „Ein Team befindet sich dauerhaft mit den Kindern in der Unterkunft, um ihnen Schutz zu bieten.“ Es fehle an allem, fährt er fort. Man benötige dringend Lebensmittel, Wasser und Medikamente. Seine Mitarbeiter harrten derzeit mit ihren Schützlingen in einem ihrer vier Zentren in der Stadt aus. „Wir können keine absolute Sicherheit garantieren, aber hier sind die Kinder sicherer als auf der Straße“, so D’Aquin. Wie „Hoffnungszeichen“ erklärte, ist das Zentrum während der gegenwärtig tobenden Kämpfe einer der wenigen Orte, an denen Kinder noch eine Zuflucht fänden. „Hoffnungszeichen“ unterstützt PEDER seit 2007. Das deutsche Hilfswerk hat bereits Soforthilfe in die Wege geleitet, um die betroffenen Kinder mit Hygieneartikeln, Medikamenten sowie Nahrung zu versorgen. Die Rebellenmiliz M23 hat seit Januar große Teile des Ostkongos unter ihre Gewalt gebracht, darunter auch die Provinzhauptstadt Goma (Nord-Kivu) und Bukavu. Während die Vereinten Nationen berichten, dass die Miliz von rund 4.000 ruandischen Soldaten unterstützt wird, bestreitet Ruanda dies. Nach kongolesischen Angaben starben seit Jahresbeginn bei dem Konflikt über 7.000 Menschen. Hunderttausende wurden vertrieben. Angola hat sich nun als Vermittler angeboten. Den Angaben zufolge stimmte die Regierung der Demokratischen Republik Kongo baldigen Friedensgesprächen mit der Miliz M23 zu.