25.03.2025
Iran: Inhaftierter Christ erleidet Schlaganfall nach Hungerstreik
Naser Navard Goltapeh protestierte gegen anhaltende Christenverfolgung
Teheran/London (IDEA) – Im Iran hat ein inhaftierter Christ nach einem Hungerstreik einen Schlaganfall erlitten. Bei dem Mann handelt es sich um Naser Navard Goltapeh. Das berichtet die Menschenrechtsorganisation „Article 18“ (London). Der Konvertit war am 6. Februar zusammen mit Pastor Joseph Shahbazian (61) von Geheimdienstagenten in das Evin-Gefängnis in Teheran gebracht worden, das wegen der Misshandlung von Inhaftierten berüchtigt ist. Nach Angaben von „Article 18“ trat Goltapeh dort in einen 35 Tage dauernden Hungerstreik, um gegen die anhaltende Verfolgung von Christen im Iran zu protestieren. Am 17. März sei er mit dem Gesicht nach unten liegend in seiner Einzelzelle gefunden worden. Goltapeh sei zwei Tage lang in einem nahe gelegenen Krankenhaus behandelt worden. Der Schlaganfall lähmte die linke Körperhälfte des 63-Jährigen. Goltapeh sitzt nicht zum ersten Mal aufgrund seines Glaubens in Haft. Er war erst im Oktober 2022 freigekommen, nachdem er im Mai 2017 wegen „Verletzung der nationalen Sicherheit“ zu zehn Jahren Haft verurteilt worden war. Die Behörden warfen ihm die Gründung „illegaler“ Hauskirchen vor. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA hatten den Christen im März 2018 als „Gefangenen des Monats“ benannt. Etwa 98 Prozent der 89,8 Millionen Einwohner des Iran sind Muslime. Das Hilfswerk Open Doors schätzt den Anteil der Christen auf 0,9 Prozent. Auf dessen Weltverfolgungsindex liegt der Iran auf Platz neun der Länder, in denen Christen am stärksten verfolgt werden. Die Organisation „Article 18“ bezieht sich mit ihrem Namen auf den Artikel 18 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Er beinhaltet, dass jeder Mensch das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit hat. Obwohl der Iran die Erklärung unterzeichnet hat, verstößt der Staat immer wieder gegen die dort festgelegten Rechte.