27.03.2025
Iran: Lange Haftstrafen für Christen
IIRF-D/BA/Tübingen/27.03.25 - Drei iranische Christen, die vom Islam zum Christentum konvertiert sind, wurden wegen ihres Glaubens und ihrer Teilnahme an Gottesdiensten zu Gefängnisstrafen von insgesamt mehr als 40 Jahren verurteilt.
Die Richterin am Revolutionsgericht Iman Afshari verkündete am 8. März die Urteile gegen Abbas Soori, Mehran Shamloui und Narges Nasri, die im vierten Monat mit ihrem ersten Kind schwanger ist.
Die 37-jährige Narges wurde zu insgesamt 16 Jahren Haft verurteilt. Sie erhielt 10 Jahre wegen „Propagandaaktivitäten, die gegen das islamische Recht verstoßen“, fünf Jahre wegen Mitgliedschaft in einer Hauskirche (die als „Oppositionsgruppe“ eingestuft wurde) und ein Jahr wegen „Propaganda gegen den Staat“, nachdem sie in den sozialen Medien ihre Unterstützung für die Bewegung „Women, Life, Freedom“ zum Ausdruck gebracht hatte.
Abbas, 48, wurde zu 15 Jahren Haft verurteilt. Die Haftstrafe umfasst 10 Jahre für „Propagandaaktivitäten“ und fünf Jahre für die Zugehörigkeit zu einer „oppositionellen Gruppe“.
Die Strafen für Mehran, 37, wegen derselben Anklagepunkte lauteten: acht Jahre für „Propagandaaktivitäten“ und zwei Jahre und acht Monate für die Mitgliedschaft in einer „Oppositionsgruppe“.
Die Strafen beinhalteten den Entzug sozialer Rechte – zum Beispiel Einschränkungen bei der Beschäftigung. Diese Einschränkung gilt für Narges und Abbas für 15 Jahre und für Mehran für 11 Jahre.
Narges und Abbas wurden jeweils zu einer Geldstrafe von 330 Millionen Tomans (3.206 €) verurteilt, und Mehran wurde zu einer Geldstrafe von 250 Millionen Tomans (2.519 €) verurteilt.
Nach Ablauf ihrer Haftstrafen müssen Narges und Abbas zwei Jahre lang in der inneren Verbannung außerhalb ihrer Heimatprovinz Teheran verbringen, während derer es ihnen verboten ist, den Iran zu verlassen.
Die drei Gläubigen wurden im November 2024 bei einer Reihe von Razzien durch Geheimdienstmitarbeiter verhaftet.
Abbas wurde bereits im Jahr 2020 verhaftet und zusammen mit seiner christlichen Glaubensgefährtin Maryam Mohammadi und ihrem iranisch-armenischen Pastor Anooshavan Avedian verurteilt.
Abbas und Maryam wurden als Mitglieder einer „illegalen Gruppe“ verurteilt und erhielten zusätzlich zu Reiseverboten und der Verbannung aus der Provinz Teheran ein Verbot, sich politischen oder sozialen Gruppen anzuschließen. Der 62-jährige Anooshavan wurde zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt. Er wurde freigesprochen und im September 2024, ein Jahr nach Beginn seiner Haftstrafe, aus dem Gefängnis entlassen.