10.05.2025

Deutschland: Buttersäure-Anschlag auf den Kongress „Leben.Würde“

Der Ablauf der Veranstaltung wurde dadurch nicht beeinträchtigt

Schwäbisch Gmünd (IDEA) – Auf den Lebensrechtskongress „Leben.Würde“ in Schwäbisch Gmünd hat es einen Buttersäure-Anschlag gegeben. Veranstalter des Kongresses sind das Christliche Gästezentrum Württemberg „Schönblick“ (Schwäbisch Gmünd), der Bundesverband Lebensrecht (BVL/Berlin) und die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA (Wetzlar). Der Anschlag ereignete sich am 10. Mai in der Mittagszeit. Die mutmaßliche Täterin verteilte die Buttersäure im Eingangsbereich und im Forum. Anschließend konnte sie außerhalb von Kongressteilnehmern gestellt werden. Nachdem sie ihre Personaldaten hinterlassen hatte, ließen die Teilnehmer sie gehen. Die herbeigerufene Polizei hat den Anschlag aufgenommen. Der Schönblick wird Strafanzeige stellen. Der Ablauf des Kongresses wurde durch den Anschlag nicht beeinträchtigt. Die Veranstaltung findet nach 2022 zum zweiten Mal statt. Schirmherren sind die christliche Ärztin, Autorin und Influencerin Jana Highholder (Koblenz) sowie der katholische Passauer Bischof Stefan Oster.

 

Proteste gegen den Kongress „Leben.Würde“ in Schwäbisch Gmünd

Rund 200 Menschen nahmen daran teil

Schwäbisch Gmünd (IDEA) – Am 10. Mai haben in der Innenstadt von Schwäbisch Gmünd rund 200 Menschen gegen den Kongress „Leben.Würde“ in Schwäbisch Gmünd protestiert. Veranstalter des Kongresses sind das Christliche Gästezentrum Württemberg „Schönblick“ (Schwäbisch Gmünd), der Bundesverband Lebensrecht (BVL/Berlin) und die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA (Wetzlar). Es handele sich um einen Kongress von „rechtsradikalen, christlich-fundamentalistischen Lebensschützern“, so eine der Rednerinnen. Hinter dem Kongress und den „sogenannten“ Lebensrechtlern stünde eine Vernetzung klerikaler Akteure, die in Deutschland das körperliche Selbstbestimmungsrecht von Frauen sowie errungene Freiheitsrechte von homosexuellen und der Queerbewegung aktiv zurückdrehen wollten. Akteure wie die „Aktion Lebensrecht für Alle“ (ALfA), die Evangelische Allianz in Deutschland (EAD) und der BVL stünden für eine „fundamentale“ und wörtliche Auslegung der Bibel. Sie solle zum allgemeinen Fundament gesellschaftlichen Handelns werden. Seit den 70er Jahren stehe die Lebensrechtsbewegung als „Teil der christlichen Rechten“ für ein Zurück in die „selbstinterpretierte gottgewollte Ordnung“. Unter dem „Deckmantel des vermeintlichen Lebensschutzes“ werde den Menschen ihre „Lebensrechte“ abgesprochen. Mehrere Redner forderten die Abschaffung des Paragrafen 218. Er sei ein Eingriff in die Selbstbestimmung der Frau. Die Lebensschützer nutzten juristische Interpretationsspielräume wie diesen Paragrafen, um auf die Rechtsprechung einzuwirken. Sie trügen zudem zum medizinischen Versorgungsnotstand bei, indem sie moralisierend Druck auf Ärzte ausübten. Eingespielt wurde eine Stellungnahme von einer Vertreterin des Netzwerks „Doctors for Choice“. Sie beklagte einen „massiven Versorgungsnotstand“ in Deutschland bei den Angeboten von Abtreibungen. Die Kriminalisierung durch Paragraf 218, eine schlechte medizinische Versorgungslage und die anhaltende gesellschaftliche Tabuisierung von Abtreibungen führe für die Betroffenen zu vielfachen Erniedrigungen. Der Kongress geht noch bis zum 11. Mai.