22.11.2025

Nigeria: Nach der Ankündigung militärischer Maßnahmen

zum „Schutz der Christen“ durch Donald Trump nimmt Gewalt zu

Abuja (Fides) – „Es scheint, dass es Menschen gibt, die bewusst versuchen, dieses Land ins Chaos zu stürzen“, so der Erzbischof von Lagos, Alfred Adewale Martins, in einem Beitrag, der in der diözesanen Wochenzeitung „The Catholic Herald“ veröffentlicht wurde. Martins stellt fest, dass es „eine Zunahme terroristischer Anschläge im ganzen Land gegeben hat, insbesondere nach der Drohung von Präsident Donald Trump“, Nigeria als „besonders besorgniserregendes Land“ für die Lage der Christen einzustufen, wobei er behauptete, das Christentum sei „einer existenziellen Bedrohung ausgesetzt“, und folglich mit militärischen Maßnahmen seitens der Vereinigten Staaten drohte.
Zu den jüngsten kriminellen und terroristischen Vorfällen gehören der Überfall auf die katholische Schule „St. Mary’s School“ in Papiri mit der Entführung von etwa 100 Schülern und Schülerinnen (vgl. AKREF 17/11/2025), die Entführung von Pfarrer Bobbo Paschal, die Entführung von 25 Mädchen (von denen eines inzwischen fliehen konnte) in einer Schule im Bundesstaat Kebbi  der Angriff am 18. November während der Live-Übertragung des Gemeinschaftsgebets einer Kirche der „Christ Apostolic Church“ in Eruku im Bundesstaat Kwara mit der Entführung von 38 Gläubigen und der Ermordung einiger anderer, die Ermordung des Armeegenerals Muhammad Uba im Bundesstaat Borno im Nordosten Nigerias während eines Zusammenstoßes mit Dschihadisten des Islamischen Staates der Provinz Westafrika (ISWAP).
Aufgrund der zunehmenden Gewalt hat der nigerianische Präsident Bola Tinubu seine Besuche in Südafrika und Angola abgesagt, wo er am G20-Gipfel und am Gipfeltreffen zwischen der Afrikanischen Union und der Europäischen Union teilnehmen sollte.
Während einer Anhörung vor dem Unterausschuss für auswärtige Angelegenheiten für Afrika des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten äußerte sich Wilfred Anagbe, Bischof von Makurdi im nigerianischen Bundesstaat Benue, anerkennend über die Initiative von Präsident Trump. „Im Namen von Millionen von Christen in Nigeria und in der Diaspora danken wir Präsident Donald J. Trump für seine mutige Initiative, Nigeria als Land von besonderer Besorgnis einzustufen. Dies ist ein wichtiger Schritt, der jedoch durch konkrete Maßnahmen unterstützt werden muss“, erklärte er. Im US-Kongress sind jedoch nicht alle dieser Meinung, wie beispielsweise die kalifornische demokratische Abgeordnete Sara Jacobs, die der Ansicht ist, dass „die Drohung von Präsident Trump unüberlegt ist und jede einseitige militärische Aktion in Nigeria illegal ist“. „Der Kongress hat den Einsatz von militärischer Gewalt in Nigeria zum Schutz der Christen nicht genehmigt“, fügte sie hinzu, nachdem sie daran erinnert hatte, dass sowohl Christen als auch Muslime von der Gewalt betroffen sind.
(L.M.) (Fides 22/11/2025)