24.11.2025
Kamerun: „Wenn Pfarrer John nicht freigelassen wird,....
werden die Kirchen des Dekanats geschlossen“
Yaoundé (Fides) – „Sollte Pater John am 26. November noch immer in Haft sein, werden alle Pfarreien, Schulen und katholischen Einrichtungen des Dekanats Ndop geschlossen. Die Priester werden zu ihrer Sicherheit evakuiert und das Allerheiligste Sakrament wird aus den Kirchen entfernt“, so Erzbischof Andrew Nkea Fuanya von Bamenda im Nordosten Kameruns, der die mögliche Einstellung der pastoralen Aktivitäten der Erzdiözese ankündigt, sollte John Berinyuy Tatah, Pfarrer von Babessi, der am 15. November zusammen mit seinem Vikar entführt worden war, nicht freigelassen werden.
Die Ankündigung erfolgte in einer vom Erzbischof unterzeichneten Erklärung, die an diesem Sonntag (23. November) während der Messen in allen Pfarreien der Erzdiözese verlesen wurde. Erzbischof Nkea fügte hinzu, dass „wenn Pfarrer John am 28. November noch immer gefangen gehalten wird, der Erzbischof, der Klerus und die gläubigen Laien nach Baba I gehen werden, um sich zu dem Ort zu begeben, an dem er festgehalten wird, und entweder mit ihm zurückkehren oder so lange dort bleiben werden, bis er freigelassen wird”.
Nach Angaben von Erzbischof Nkea wurden Pater John und sein Vikar am 15. November auf dem Heimweg nach der Messe zur Einweihung einer Hochschule in Ndop entführt. Die beiden Priester „wurden in Baba I, einem Dorf etwa 60 km von der Stadt Bamenda entfernt, an der Umgehungsstraße Bamenda-Nkambe, in der Nähe der Stadt Babessi von bewaffneten Männern, die sich als separatistische Kämpfer aus Ambazonia ausgaben, gefangen genommen und an einen unbekannten Ort gebracht“. Separatisten hatten am 1. Oktober 2017 wurde im Nordostens und Südostens Kameruns (englischsprachige Regionen, während der Rest des Landes französischsprachig ist) die sogenannte Republik Ambazonia ins Leben gerufen.
In der Erklärung heißt es, dass am 18. November auch vier Priester und ein Laie gefangen genommen worden seien, die über die Freilassung der beiden Priester verhandeln sollten. Der Vikar, die vier anderen Priester und der Laie wurden unterdessen am 20. November wieder freigelassen, aber die Entführer hielten Pfarrer John weiterhin fest, woraufhin Erzbischof Nkea nun damit gedroht hat, alle pastoralen Aktivitäten auszusetzen.
„Es gibt viele Laien, die unter Entführungen, Folter und Gewalt in unserer Erzdiözese schrecklich leiden“, bedauert Erzbischof Nkea, der auch das Militär, „das für die Aufrechterhaltung der Ordnung und den Schutz der Bevölkerung zuständig ist, auffordert, Zivilisten nicht zu foltern und ihnen kein Geld abzunehmen“.
(L.M.) (Fides 24/11/2025)