25.11.2025
D.R.Kongo: Trotz der laufenden Friedensgespräche gehen die Massaker an Zivilisten weiter
Kinshasa (Fides) – In der Nacht vom 23. auf den 24. November 2025 wurden in Irhambi Katana in der Provinz Südkivu (im Osten der Demokratischen Republik Kongo) mindestens zwölf Männer im Alter zwischen 20 und 40 Jahren festgenommen und anschließend von Angehörigen des Rebellenbündnisses „Alliance Fleuve Congo/Mouvement du 23 mars“ (AFC/M23) unter dem Vorwand der Zusammenarbeit mit und/oder der Zugehörigkeit zur „Wazalendo“-Miliz hingerichtet.
Dies geht aus einer Mitteilung lokaler Quellen hervor, die Fides vorliegt, in der diese sich „zutiefst besorgt und betrübt über die Massaker und willkürliche Hinrichtungen unbewaffneter Zivilisten zeigen, die in den letzten Tagen in verschiedenen Gebieten der Provinz Südkivu zugenommen haben und von der AFC/M23 verübt wurden”.
Das AFC/M23-Bündnis wird von der ruandischen Armee unterstützt und hat Anfang des Jahres einen Großteil der Provinzen Nord- und Südkivu erobert. Den Rebellen gegenüber stehen die lokalen „Wazalendo”Milizen, deren Aktionen jedoch negative Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung haben. „Angesichts der immer häufiger werdenden Angriffe und Hinterhalte der „Wazalendo”-Milizen gegen Konvois der AFC/M23 und andere Stellungen begehen diese schwere Gräueltaten gegen Zivilisten, die fälschlicherweise mit den Wazalendo-Kämpfern in Verbindung gebracht werden”, heißt es in der Erklärung. „Für sie gilt jeder junge Mann aus den Dörfern oder Hügeln, aus denen die Angriffe stammen, automatisch als Mitglied der ‚Wazalendo‘ und verdient nur eine Kugel in den Kopf.”
Es gibt auch Berichte über Angriffe auf Gesundheitszentren wie das in Chahoboka, wo Soldaten der AFC/M23 am 23. November gegen 22 Uhr eindrangen und drei Männer – einen Patienten und zwei Gesundheitsfachkräfte – gefangen nahmen und hinrichteten. Ihre Leichen wurden heute Morgen unweit der Gesundheitseinrichtung gefunden.
„Auch in der Hauptstadt von Südkivu, Bukavu, werden Motorradfahrer kaltblütig und ohne das geringste Mitgefühl aus nächster Nähe erschossen, wie am 24. November auf dem Markt von Nguba, wo ein Motorradfahrer zweimal von den Schüssen einer Polizistin der AFC/M23 getroffen wurde. Damit steigt die Zahl der in der Stadt Bukavu getöteten Motorradfahrer innerhalb einer Woche auf vier“, heißt es dazu in der Mitteilung.
„Die Verteidigung der Bevölkerung von Süd-Kivu wurde größtenteils den ‚Wazalendo‘-Milizen überlassen, die ihrerseits Gewalttaten begehen“, kommentiert ein Missionar mit umfassenden Kenntnissen der Region gegenüber Fides. „Man weiß nicht, was aus ihnen werden wird. Die internationale Diplomatie hätte dieses gegenseitige Massaker unter der Bevölkerung vielleicht verhindern können, wenn sie Ruanda mit ernsthaften Sanktionen belegt hätte“, schließt er.
Im Oktober 2025 dokumentierte der „Kivu Security Tracker“ (KST) insgesamt 145 bewaffnete Zusammenstöße. Das M23/AFC-Bündnis war an 89 davon beteiligt. Trotz der Friedensprozesse, die zur friedlichen Lösung dieser Krise eingeleitet wurden, haben sich die Kämpfe vor Ort verschärft, und die Gewalt durch andere Gruppen hält an.
(L.M.) (Fides 25/11/2025)