29.11.2025

Deutschland: In zwei Jahren 20 Anschläge auf freikirchliches Café

Das „Stay“-Café der „Zeal Church“ wird immer wieder Ziel von Vandalismus

(IDEA) Leipzig - Das „Stay“-Café der freikirchlichen Gemeinde „Zeal Church“ in Leipzig-Reunitz ist immer wieder das Ziel von Anfeindungen und Gewalt durch mutmaßlich linksradikale Kreise. Wie der Leitende Pastor der Gemeinde, René Wagner, der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA auf Anfrage mitteilte, hat es seit der Eröffnung des Cafés vor gut zwei Jahren 20 Anschläge auf das Lokal gegeben.

In zwei Fällen seien anonyme Bekennerschreiben auf der linksextremen Internetseite indymedia.org erschienen. Die Täter hätten wiederholt Farbanschäge verübt und Fenster eingeworfen. Besonders schwerwiegend sei ein Anschlag mit Buttersäure im März gewesen. Daraufhin habe das Café zwei Wochen schließen müssen, was zu massiven Einnahmeausfällen geführt habe.

Zuletzt demonstrierten am Abend des 25. November Dutzende Personen gegen das Café. Eine Rednerin warf der Zeal Church vor, „streng konservative Werte“ zu verbreiten, homosexuellen Paaren die Trauung zu verweigern und die monogame Ehe für die einzig richtige Beziehungsform zu halten. Die Zeal Church pflege ferner enge Verbindungen zur „christlich-fundamentalistischen“ International Christian Fellowship (ICF), die unter anderem Homosexualität als Störung darstelle. Wie die Rednerin weiter sagte, vertrete die Zeal Church „queerfeindliche, antifeministische und neokolonialistische Positionen“.

Anlass für die Demo war der „Internationale Tag gegen patriarchale Gewalt“ am 26. November. Die Demonstranten skandierten wiederholt „Kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat“.

Pastor: Wir bleiben standhaft

Pastor Wagner zufolge wurden bei der Demonstration zum Teil falsche Behauptungen geäußert, etwa dass die Gemeinde neokolonialistisch und anti-emanzipatorisch sei. Man werde sich durch solche Aktionen und die Anschläge nicht einschüchtern lassen: „Sie motivieren uns eher dazu, standhaft zu bleiben.“ Es kämen viele Gäste, „die uns ihre Solidarität ausdrücken“.

Die 2014 gegründete Zeal Church (Zeal heißt übersetzt Eifer) beschreibt ihr Anliegen so: „Unser Herz schlägt für eine Kirche, die Hoffnung bringt, die Licht in Dunkelheit trägt und die die eifernde Liebe Gottes in jede Ecke unserer Region ausstrahlt. Für Menschen, die auf der Suche sind, die Frieden und eine tiefere Freude brauchen – für sie soll Zeal Church ein Ort des Ankommens sein.“