06.10.2025
Deutschland: „Gebetszug für das Leben“ massiv gestört
Münster: Polizei fand verdächtigen Gegenstand in der Nähe der Abschlusskundgebung
Münster (IDEA) – Rund 600 Gegendemonstranten haben den diesjährigen „Gebetszug für das Leben“ in Münster massiv gestört. An der Veranstaltung nahmen rund 80 Christen teil. Sie trugen symbolisch weiße Kreuze durch die Innenstadt, um an ungeborene Kinder zu erinnern, die im Mutterleib getötet wurden. Veranstalter war das ökumenische Gebetsnetzwerk „EuroProLife“. Wie dessen Vorsitzender Wolfgang Hering (München) in einer Ansprache erklärte, konnte der Gebetszug wegen der massiven Gegenproteste nicht wie in früheren Jahren am Domplatz enden. Die Abschlusskundgebung fand stattdessen auf dem Überwasserkirchplatz statt. Nach Angaben von Teilnehmern waren die Redebeiträge wegen des von den Gegendemonstranten mit Trillerpfeifen und Sprechchören verursachten Lärms teilweise nicht zu verstehen. Obwohl die Polizei die Veranstaltung mit einem Großaufgebot schützte und Absperrungen errichtet hatte, stürmte eine Gruppe von Gegendemonstranten auf den Platz und rief Parolen wie „Kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat“. Sie wurden von Einsatzkräften einzeln weggetragen. Wie die Polizei mitteilte, fanden die Beamten unter einer Brücke in der Nähe des Kundgebungsortes eine Tüte mit einem verdächtigen Gegenstand. Eine Überprüfung durch Experten des Landeskriminalamts habe ergeben, dass es sich um eine „pyrotechnische Selbstkonstruktion aus freiverkäuflichen Rauchkörpern“ gehandelt habe. Eine Gefahr für die Öffentlichkeit habe nicht bestanden. Vier Tatverdächtige wurden festgenommen.