06.10.2025

Deutschland: Hamas-Massaker: EKD und Landeskirchen gedenken der Opfer

Deutschland: Hamas-Massaker: EKD und Landeskirchen gedenken der Opfer

Hannover (IDEA) – Der Hamas-Terrorangriff auf Israel jährt sich am 7. Oktober zum zweiten Mal. In einer gemeinsamen Erklärung gedenken die EKD-Ratsvorsitzende, Bischöfin Kirsten Fehrs (Hamburg), und die Leitenden Geistlichen der 20 Landeskirchen der Opfer. „Der 7. Oktober markiert den Tag des schlimmsten Massakers an Jüdinnen und Juden seit der Shoa.“ Dieses Verbrechen habe tiefe Wunden hinterlassen – bei den Opfern und ihren Familien, in der israelischen Gesellschaft und bei den Juden weltweit, so die Kirchenleiter. Die Terroristen ermordeten nach israelischen Angaben mehr als 1.200 Menschen. 251 Menschen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Noch immer befinden sich 47 in der Gewalt der Hamas, von denen laut israelischer Armee mindestens 25 tot sind. Weiter heißt es in der in Hannover veröffentlichten Erklärung, heute sei die Situation in Israel und den palästinensischen Gebieten von Gewalt und Zerstörung geprägt: durch die fortgesetzte Gefangenschaft israelischer Geiseln und andauernde Angriffe auf Israel, durch den Gaza-Krieg mit Zehntausenden zivilen Opfern und die Zerstörung der Lebensgrundlage im Gazastreifen. Die Kirchenleiter beklagen das Leiden der Zivilbevölkerung auf beiden Seiten. Sie erinnern „eindringlich daran, dass alle Konfliktparteien aufgerufen sind, die Grundsätze des humanitären Völkerrechts und internationale Vereinbarungen zu achten“. Mit großer Sorge nehme man die Gefährdung der Kirchen im Heiligen Land wahr. Die Auswirkungen des Krieges seien auch in Deutschland und weltweit spürbar: Offene und gewaltsame Formen des Antisemitismus, besonders in Gestalt israelbezogener Judenfeindschaft, träten deutlich zutage. Teilweise werde sogar das Existenzrecht Israels infrage gestellt.

Palästinenser und Muslime nicht pauschal verdächtigen

„Zugleich geraten Palästinenser*innen sowie Muslim*innen unter einen pauschalen Verdacht der Nähe zu Terrorismus oder der Hamas. Beides ist inakzeptabel“, so die Leitenden Geistlichen. Sie fordern alle Kirchengemeinden und Bürger dazu auf, jeder Form von Ausgrenzung, Feindseligkeit und Gewalt entschieden entgegenzutreten. Kritik am Vorgehen einer Regierung oder Konfliktpartei dürfe niemals in verbale oder körperliche Angriffe gegen Menschen münden – „weder gegen Palästinenser*innen oder Muslim*innen noch gegen Jüdinnen und Juden“. Im Blick auf die Kirchen und zivilgesellschaftlichen Organisationen in Israel und den palästinensischen Gebieten heißt es: „Wir verpflichten uns, diese Partner in ihrem Einsatz für Verständigung und Versöhnung zu unterstützen. Gemeinsam mit ihnen halten wir an der Hoffnung fest, dass Vertrauen wechselseitig aufgebaut und entstandene Wunden geheilt werden können, damit ein gerechter, dauerhafter Frieden im Nahen Osten möglich wird.“