08.10.2025
Iran: 10 Jahre Haft für Mitgliedschaft in Hauskirche
IIRF-D/BA/Tübingen/08.10.25 - Der Oberste Gerichtshof des Iran hat die Wiederaufnahme des Prozesses von einem vom Islam übergetretenen Christen abgewiesen, der eine zehnjährige Gefängnisstrafe für seine Mitgliedschaft in einer „Hauskirche“erhalten hat.
Mehran Shamloui wurde im März 2025 zusammen mit zwei anderen Konvertiten verurteilt.
Der 37- Jährige suchte Zuflucht in der Türkei, wurde aber im Juli zurück in den Iran deportiert (wir berichteten). Seit seiner erzwungenen Rückkehr in den Iran hat er zwei Monate im Evin Gefängnis in Teheran zugebracht.
Mehran wurde zusammen mit Narges Nasri und Abbas Soori während einer Serie von Hausdurchsuchungen durch Agenten im November 2024 verhaftet.
Alle drei hatten im April Berufung gegen die Urteile eingelegt, die jedoch alle abgelehnt wurden. Zu dieser Zeit waren sie bereits aus dem Iran geflohen.
Mehran wurde zu mehr als zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Er wurde zu acht Jahren für „Propagandamaßnahmen“ sowie zu zwei Jahren und acht Monaten für die Zugehörigkeit zu einer „oppositionellen Gruppe“ verurteilt. Auch wurde ihm eine Geldstrafe in Höhe von 250 Millionen tomans (€ 2.519) auferlegt.
Er ist einer von mehreren Christen, die im August ins Evin Gefängnis in Teheran eingewiesen wurden, nachdem es teilweise wieder eröffnet wurde. Ebenso mussten Joseph Shabazian und Nasser Navard Gol-Tapeh ihre Strafen antreten. Das Gefängnis musste für Reparaturen geschlossen werden, nachdem es am 23. Juni durch einen israelischen Luftangriff schwer beschädigt wurde.
Im August gab die iranische Verwaltung bekannt, dass mehr als 50 Christen wegen angenommener Gefahr für die nationale Sicherheit in den Wochen seit Beendigung der Kämpfe mit Israel verhaftet worden sind.
Farsi (persisch)-sprechende Christen sind vom Islam übergetreten und werden als Abgefallene gehasst und ebenso als eine Bedrohung für die nationale Sicherheit des Iran angesehen.