13.10.2025

Pakistan: 13 Jahre in Haft: Pastor stirbt drei Tage nach Freilassung

Zafar Bhatti war fälschlich der Blasphemie bezichtigt worden

Lahore/Rawalpindi (IDEA) – In Pakistan ist ein Pastor, der 13 Jahre inhaftiert war, drei Tage nach seiner Freilassung aus dem Gefängnis an einem Herzstillstand gestorben. Das bestätigte sein Anwalt Saif ul Malook gegenüber der katholischen Nachrichtenagentur UCA News. Der 62-jährige Gründer der Jesus World Mission Church, Zafar Bhatti, war wegen des Vorwurfs der Blasphemie seit 2012 in Rawalpindi (Provinz Punjab) in Haft. Menschenrechtler sahen die Anklage als erfunden an. Ein muslimischer Geistlicher hatte Bhatti beschuldigt, die Mutter des islamischen Propheten Mohammed beleidigt zu haben. 2017 wurde der Pastor zu lebenslanger Haft verurteilt. 2022 verhängte ein Bezirksgericht die Todesstrafe. Anfang Oktober 2025 hob das Oberste Gericht von Lahore die Verurteilung wegen Blasphemie auf. Dem Anwalt zufolge hatte sich Bhattis Gesundheitszustand in der Haft stark verschlechtert. Er litt an Diabetes und Herzkrankheiten. Der Pastor soll auch gefoltert worden sein, um ein Geständnis zu erzwingen. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA hatten Bhatti 2014 als „Gefangenen des Monats Januar“ benannt und dazu aufgerufen, sich für ihn einzusetzen. Die Blasphemiegesetze in Pakistan werden häufig missbraucht, um Angehörige religiöser Minderheiten bei Streit oder Missgunst fälschlich zu beschuldigen, was mitunter langjährige Haftstrafen für die Betroffenen nach sich zieht. Von den rund 250 Millionen Einwohnern Pakistans sind 96 Prozent Muslime, zwei Prozent Christen und ein Prozent Hindus.