13.10.2025

Sudan: Hilfe für Gehörlose

Comboni Missionare wollen Kommunikation mit gehörlosen oder schwerhörigen Menschen erleichtern

Khartum (Fides) – Man wolle von Inklusion, Kommunikation und Bewusstsein im Sudan, insbesondere unter Lehrern und Lehrerinnen, Familien und Organisationen, die Gemeinschaften von gehörlosen oder schwerhörigen Menschen unterstützen, fördern. Dies schreibt der Comboni Missionar, Pater Jorge Naranjo, über eine neue Webplattform, die die Missionare für den Unterricht der sudanesischen arabischen Gebärdensprache entwickeln. Ziel sei es, die Kommunikation mit gehörlosen oder schwerhörigen Menschen zu erleichtern. Die Website, die vom „Comboni College of Science and Technology“ (CCST) betreut wird, ist darauf ausgerichtet, die Sprache mithilfe multimedialer Ressourcen zu vermitteln, und richtet sich an arabischsprachige sudanesische Nutzer und Nutzerinnen, die sie aus persönlichen, beruflichen oder bildungsmäßigen Gründen erlernen möchten. Darüber hinaus wird sie den Zugang zu akkreditierten Übersetzern und Übersetzerinnen der „Sudan National Union of Deaf Persons“ erleichtern, sodass Institutionen Menschen mit Hörproblemen leichter in ihre Aktivitäten einbeziehen können. Die Aufzeichnung der Videolektionen begann am 30. September mit einem akkreditierten Übersetzer der „Sudan National Union of Deaf Persons“.

Pater Naranjo ist Rektor des „Comboni College“ in Khartum (CCK). Im Jahr 2023 war die Einrichtung vom Ausbruch des Bürgerkriegs betroffen. Obwohl sie noch steht, war der Hauptsitz zum Epizentrum der Gefechte geworden. So blieb Khartum zwar im Namen erhalten, aber die Aktivitäten nahmen mit der Einführung von E-Learning-Programmen eine andere Form an.

Das CCK wurde 1929 ursprünglich als Sekundarschule mit dem Ziel gegründet, die Bildungsmission des heiligen Daniele Comboni fortzusetzen. Seitdem hat sich das College zu einer multireligiösen und internationalen Einrichtung mit Sitz in der Hauptstadt Khartum entwickelt, die sowohl christliche als auch muslimische Schüler aufnimmt. Auf Wunsch der Eltern, die für ihre Kinder eine auf den Grundsätzen der Schule basierende Kontinuität in der Bildung wünschten, wurde 2001 das „Comboni College of Science & Technology“ eröffnet, um eine integrative Gesellschaft zu fördern, in der jeder Einzelne nach geistlicher und beruflicher Exzellenz strebt. „Fast die Hälfte der Schüler und der Großteil des Lehrpersonals sind muslimischen Glaubens“, berichtete Pater Naranjo in der Vergangenheit. „Gemeinsam versuchen wir, unsere Jugendlichen zu einem Dienst zu erziehen, der ihre kulturelle Vielfalt integriert und sozialen Zusammenhalt schafft, insbesondere mit denen, die in den Vororten der Hauptstadt leben, denen, die aus den Randgebieten des Landes (Darfur, Nuba-Berge, Kasala...) zu uns kommen, oder den Flüchtlingen aus Eritrea oder dem Südsudan.“

Das Land lebt wird weiterhin von Konflikten und Unsicherheit gekennzeichnet. Die jüngste Geschichte ist geprägt von internen Konflikten, die 2011 zur Unabhängigkeitserklärung des Südsudans und 2023 zum Ausbruch eines Bürgerkriegs führten, in dem sich zwei bewaffnete Gruppen gegenüberstehen: die sudanesischen Streitkräfte und eine von der regulären Armee abgespaltene paramilitärische Gruppe, die „Rapid Support Forces“, die derzeit von Mohamed Hamdan Dagalo befehligt wird.
(AP) (Fides 13/10/2025)