16.10.2025

Peru: Erster Amazonas-Wassergipfel der katholischen Kirche

"Wir sind Wasser, wir sind Leben, wir sind Hoffnung“

Iquitos (Fides) – Über 400 Delegierte kamen drei Tage lang in Iquitos, der größten Stadt im peruanischen Amazonasgebiet, zum ersten Amazonas-Wassergipfel zusammen, um über den Schutz des Wassers als grundlegendes Menschenrecht und Gemeingut zu diskutieren. Vertreter verschiedener Gemeinschaften und Organisationen, darunter indigene Völker, Bauerngemeinschaften, Quilombolas, soziale Organisationen, religiöse Führer und Vertreter der Zivilgesellschaft aus 10 Ländern und 14 Regionen Perus diskutierten in einem Klima der Interkulturalität und Solidarität unter dem Motto „Wir sind Wasser, wir sind Leben, wir sind Hoffnung” im Einklang mit dem Appell für das Recht auf Wasser und unter Bezugnahme auf wichtige Dokumente wie „Querida Amazonìa“, „Laudato Si“ und „Laudate Deum“.
Es war eine Veranstaltung voller Symbolik und Engagement für den Schutz der Amazonasflüsse unter der Leitung der Abteilung für Wasser des Apostolischen Vikariats Iquitos.
Auf der Tagesordnung standen Themen wie Bergbau, Entwaldung und zunehmende Umweltverschmutzung sowie die Widerstandsfähigkeit der indigenen Völker und religiösen Gemeinschaften beim Schutz des Lebens. Dabei wurde auch auf das Paradoxon des Mangels an Trinkwasser in einer an Süßwasser reichen Amazonasregion hingewiesen. „Die Regierungen betreiben eine Politik der Ausrottung“, erklärte der Erzbischof von Lima, Carlos Castillo, und fügte hinzu, dass jeden Tag mehr Menschen protestieren. Der Prälat berichtete außerdem über das Zeugnis eines indigenen Führers über die systematische Vergiftung der Bevölkerung durch Ölverschmutzungen. Als Reaktion auf diese Situation rief Erzbischof Castillo zu einer Transformation im Zeichen der Wiedergeburt der Bevölkerung auf.
„Es sind viele Menschen gekommen, die dieses für den Planeten so wichtige Biom erhalten wollen und ihre Hoffnung, ihr Leben und ihre Energie in den Dienst dieses Gemeinwohls stellen, das der Amazonas ist“, sagte der Bischof von Iquitos, Miguel Angel Cadenas, Hauptorganisator des Gipfels, beim gemeinsamen Schlussgottesdienst. „Die Kirche will zuhören. Wir müssen einander zuhören, um ein würdiges Leben für alle zu ermöglichen“, betonte er.
Während des Gipfels wurden bewegende Berichte über die Auswirkungen der Verschmutzung auf die Flüsse vorgelegt. Die Teilnehmer bekräftigten, dass Wasser ein „heiliges Gut“ ist, und verpflichteten sich, es zu schützen, um die Harmonie der Ökosysteme des Amazonasgebiets und ihrer menschlichen und nicht-menschlichen Bewohner zu gewährleisten. Unter den Teilnehmern war auch der emeritierte Erzbischof von Huancayo, Kardinal Pedro Barreto, der betonte, dass die katholische Kirche seit jeher eine Verfechterin der Schöpfung Gottes sei. „Seit elf Jahren arbeiten wir in einem länderübergreifenden kirchlichen Netzwerk. Wir haben eine Amazonas-Kirchenkonferenz, die alle neun Amazonasländer umfasst. Es gibt eine gemeinsame Anstrengung der Kirche, sich nicht nur innerhalb der streng kirchlichen Bereiche, sondern auch mit der Unternehmens- und Sozialwelt zu koordinieren.“
Die Abschlusserklärung des Gipfels prangert die Umwelt- und Sozialkrise an, die das Leben und das territoriale Gleichgewicht bedroht, und hebt in diesem Zusammenhang Probleme wie Bergbau, Ölförderung, Drogenhandel und Rohstoffabbau hervor, die die Umweltverschmutzung und den Klimawandel verstärken. Es wird auch darauf hingewiesen, dass die Gleichgültigkeit der Regierungen und destruktive Politik die Situation verschärfen und sie mit der organisierten Kriminalität verbinden.
Am Ende der Abschlussmesse wurde bekannt gegeben, dass das Vikariat Puerto Maldonado den zweiten Wassergipfel im Amazonasgebiet zu einem noch festzulegenden Termin ausrichten wird.
(AP) (Fides 16/10/2025)