20.10.2025

Frankreich: Rund 100 goldene Hugenottenkreuze gestohlen

Die Tat ereignete sich in einem protestantischen Museum im Süden des Landes

Mialet (IDEA) – Im südfranzösischen Mialet hat ein Dieb bei einem Einbruch rund 100 goldene Hugenottenkreuze gestohlen. Die Tat ereignete sich in der Nacht vom 6. auf den 7. Oktober gegen 3 Uhr morgens im protestantischen Musée du Désert (Museum der Wüste), rund 70 Kilometer nördlich von Montpellier. In weniger als fünf Minuten entwendete der Einbrecher die kleinen Schmuckstücke – bestehend aus einem Kreuz, umgeben von Lilien und einer angehängten Taube. Seit Ende des 17. Jahrhunderts waren sie ein Erkennungszeichen und Symbol des Glaubens der protestantischen Hugenotten. Laut dem Kurator des Museums, Denis Carbonnier, hat eine Überwachungskamera die Tat gefilmt. Dabei habe der Dieb die entsprechende Vitrine direkt angesteuert: „Er wusste genau, was er mitnehmen musste.“ Die silbernen Kreuze habe er zurückgelassen. Die Ermittlungen laufen noch. Das Museum befürchtet jedoch, dass die Kreuze bereits eingeschmolzen wurden. Laut Carbonnier handelt es sich um einen unwiederbringlichen Verlust. Auch wenn die Kreuze für Protestanten keine heiligen Gegenstände seien, hätten sie einen symbolischen Wert. Das Museum der Wüste zeichnet die Geschichte des französischen Protestantismus nach, insbesondere in den Cevennen. Mit seinen Namen erinnert es an die „Zeit der Wüste“, in der der Protestantismus von 1685 bis 1789 in Frankreich verboten war.