20.10.2025

Irak: Zwei historische Kirchen in Mossul wiedereröffnet

Der IS hatte sie während seiner Besetzung der Stadt zerstört

Mossul (IDEA) – Im nordirakischen Mossul haben Christen acht Jahre nach dem Ende der Herrschaft der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) zwei historische Kirchen wiedereröffnet. Es handelt sich um die syrisch-orthodoxe Mar-Toma-Kirche aus dem 7. Jahrhundert und die chaldäische Al-Tahira-Kirche aus dem 18. Jahrhundert. Der IS hatte die beiden Kirchengebäude während seiner Besetzung der Stadt zwischen 2014 und 2017 schwer beschädigt oder zerstört, wie auch andere religiöse Stätten. Ein Großteil der Minderheiten wie Christen und Jesiden mussten fliehen. Am Festakt in der Altstadt Mossuls am 15. Oktober nahm der Gouverneur von Ninive, Abdul Qader al-Dakhil, teil. Anwesend waren auch kirchliche Würdenträger wie der Patriarch der Syrisch-Orthodoxen Kirche von Antiochien, Ignatius Aphrem II., und der Patriarch der chaldäisch-katholischen Kirche, Kardinal Louis Raphael Sako. Dieser bezeichnete die beiden Kirchen als „unsere Wurzeln, unsere Geschichte“. Deshalb müsse man sie am Leben erhalten. Auch junge Christen aus Mossul sollen laut „Vatican News“ an den Wiederaufbauarbeiten beteiligt gewesen sein. Unter anderen unterstützen die internationale Stiftung ALIPH und die französische Hilfsorganisation L’Oeuvre d’Orient das Projekt. Mar Toma, oft als „Mutter der syrischen Kirchen“ im Irak bezeichnet, ist eines der ältesten und bekanntesten christlichen Wahrzeichen Mossuls. Der kirchlichen Überlieferung zufolge kam der Apostel Thomas auf seiner Reise nach Indien durch Mossul und hielt sich an dem Ort auf, an dem heute die Kirche steht. Im Jahr 2003 lebten rund 1,5 Millionen Christen im Irak. Nach den Vertreibungen durch den IS ist ihre Zahl nach Schätzungen auf 150.000 bis 250.000 gesunken.