27.10.2025
Niger: US-Missionspilot im Niger entführt
SIM-Mitarbeiter Kevin Rideout verschleppt
Niamey/Charlotte (IDEA) – Im westafrikanischen Niger ist ein US-Missionspilot entführt worden. Das berichtet unter anderem der französische Auslandsrundfunk Radio France Internationale. Bei dem Entführten handelt es sich um Kevin Rideout. In der Nacht zum 22. Oktober sollen drei bewaffnete Männer den 48-Jährigen in der Hauptstadt Niamey verschleppt haben. Der dreifache Vater arbeitet für das überkonfessionelle evangelikale Missionswerk „Serving In Mission“ (SIM International) mit Sitz in Charlotte (US-Bundesstaat North Carolina). Medienberichten zufolge soll er seit 2010 im Niger tätig sein. Als Pilot transportierte er dort Personal, Hilfsgüter und Ausrüstung für verschiedene humanitäre Projekte im Bereich Bildung und Gesundheit. Laut der christlichen Plattform „God reports“ war Rideout zuvor kommerziell als Pilot tätig und leitete in einer Baptistengemeinde in Charlotte die Bibelstunde. Der SIM-Direktor für Westafrika, Daniel Salamu, erklärte zur Entführung: „Kevins Licht hat 15 Jahre lang die Schatten der Sahelzone durchdrungen – nun beten wir, dass Gottes Rettung noch heller leuchtet.“
Wer steckt hinter der Entführung?
Zum Hintergrund der Entführung ist bislang nichts Konkretes bekannt. Einige Medien gehen davon aus, dass Rideout von Dschihadisten entführt wurde. Das westafrikanische Journalistenkollektiv Wamaps berichtet, dass sich bislang noch niemand zur Entführung bekannt oder Lösegeld gefordert hat. Die Nachrichtenagentur AFP bezeichnete Rideout als jüngstes Opfer in einer Flut von Entführungen von Bürgern aus der westlichen Welt im Norden Nigers. Im Juli 2023 wurde die demokratisch gewählte Regierung Nigers durch einen Militärputsch gestürzt. Das Land kämpft zudem seit Jahren gegen extremistische Gruppen, die mit Terrororganisationen wie Al-Qaida und „Islamischer Staat“ (IS) in Verbindung stehen. Eine Quelle aus Diplomatenkreisen äußerte gegenüber AFP, dass der US-Christ kurz nach seiner Entführung „bereits auf dem Weg zur Grenze zu Mali“ gewesen sei, einer Hochburg für dschihadistische Gruppen. Ein Sprecher des US-Außenministeriums bestätigte, dass die Trump-Regierung an der Freilassung des Missionars arbeite. Die Sicherheit von US-Staatsbürgern habe „oberste Priorität“.
Gebetsaufrufe
Zahlreiche Christen in den USA und weltweit riefen zum Gebet für Rideout auf. Darunter sind der Evangelist und Präsident der Billy-Graham-Gesellschaft, Franklin Graham (Charlotte), und der US-Kongressabgeordnete und Baptistenpastor in Charlotte, Mark Harris (Republikaner). Er schrieb auf dem Kurznachrichtenkanal X (ehemals Twitter): „Betet, dass er gerettet wird. Betet für die Stärke seiner Familie. Betet, dass Frieden mit ihm in dieser unvorstellbaren Situation ist.“ Das Missionswerk „Serving In Mission“ wurde 1893 gegründet und hat nach eigenen Angaben rund 4.000 Mitarbeiter in 70 Ländern. Für Deutschland dient das Missions- und Hilfswerk DMG interpersonal (Sinsheim/Nordbaden) als SIM-Büro.