27.02.2020

Syrien: Christen von Uiguren vertrieben

Bodo Bost berichtet wie die Kampfgruppe „Turkestan Islamic Party in Syria“ (TIP), die aus uigurischen Salafisten besteht, besonders grausam mit Christen umgeht

Bereits vor fünf Jahren, am 25. April 2015 habe die TIP die Stadt Dschisr asch-Schughur, die in der Provinz Idlib liegt, eingenommen, woraufhin die vielen armenischen Christen, die dort lebten nach Latakia geflüchtet seien. Während die Christen immer noch in der von der Regierung gehaltenen Provinz lebten, sei Dschisr asch-Schughur bis heute das Hauptquartier der TIP. Mittlerweile leben ca. 20 000 Uiguren in den von den Christen verlassenen Häusern, die das weitestgehend zerstörte Dschisr asch-Schughur mittlerweile beherrschen.

Der PAZ zufolge wurde die TIP in Syrien aktiv, nachdem es ihr aufgrund des starken Widerstandes der Kommunistischen Partei in China nicht gelungen sei, in der chinesischen Provinz Xinjiang ein Kalifat auszurufen. In Syrien würden die Uiguren in den Terrorschmieden von Osama bin Laden und vermutlich auch Abu Bakr al-Baghdadi ausgebildet.

Nach Angaben der Jamestown Foundation sind die etwa 4000 uigurischen Kämpfer mitsamt ihren Familien mithilfe des türkischen Präsidenten Erdogan aus China über verschiedene Wege in die Türkei und von dort ins Kampfgebiet Syriens eingeschleust worden.

Seit sie in Syrien sind, seien sie an allen großen Kämpfen im Nordwesten Syriens beteiligt gewesen und haben auffallend aggressiv christliche Kirchen zerstört.

In der PAZ ist die bewegte Geschichte des syrisch-türkischen Grenzgebietes zu lesen. Bis 1947 lebten dort viele Überlebende aus dem armenischen Völkermord (1915). Nachdem Syrien die Unabhängigkeit erlangt hatte, sind einige Zehntausend Armenier aus dem arabischen Staat in die Sowjetrepublik Armenien umgesiedelt. Im Bezirk Dschisr asch-Schughur in der Provinz Idlib verblieb nur das armenisch-christliche Dorf Yacoubeh.

Das war das einzige  armenisch-christliche Dorf der Provinz. 2013 durch radikale Moslems erobert, sind die Armenier geflohen und nur noch die arabischen Christen sind dortgeblieben. Der dem Franziskaner Orden angehörende Priester, Pater Dhiya Azziz sei bereits zweimal entführt worden und nur gegen Lösegeld wieder freigekommen. Die konfiszierten Gebäude und Felder der Christen wurden mittlerweile in Idlib bei Auktionen versteigert.

Die Türkei hindert die Uiguren und auch andere Rebellengruppen nicht an ihren Gräueltaten. Mit Bezug auf Belege der Frankfurter Rundschau berichtet die Preußische Allgemeine von arabischen Handbüchern für Dschihadisten, die in der Türkei gedruckt worden seien. Darin wird erklärt  „wie man mit weiblichen Sklaven umgeht“. Außerdem gebe es zwischen der Gegend um Idlib und der Gegend um den Ort Güvecci in der Türkei geheime Grenzübergänge „für Islamisten und ihre Familien“, die wohl von der Türkei gemeinsam mit der Al-Nusra-Front betrieben worden seien.

 

Quelle: 24.02.20 https://www.preussische-allgemeine.de/nachrichten/artikel/wo-uiguren-christen-vertreiben.html