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Am weltweiten Gebetstag für verfolgte Christen werden wieder Christen und Gemeinden aus über 100 Ländern auf allen Kontinenten teilnehmen. Es ist ein wichtiger Dienst der Christen in Ländern mit Religionsfreiheit, für die verfolgten Christen im Gebet einzustehen. Auch in Ländern und Gebieten, wo die Bedrängnis groß ist, wird gebetet werden. Der Leib Jesus Christi wird eins im Gebet! Wenn in Ihrer Gemeinde kein Gottesdienst dem Gebet für die verfolgten Christen gewidmet wird, empfehlen wir, andere Gemeindeveranstaltungen im Lauf der Woche diesem wichtigen Thema zu widmen. Einige Gemeinden stellen sogar alle Veranstaltungen einer Woche, also etwa Jugendkreise, Hauskreise und Bibelstunden, unter dieses Thema. Leider wird in vielen Ländern keine Religionsfreiheit gewährt. Christen werden benachteiligt, bedrängt, verfolgt.
Wir stellen eine biblische Besinnung und Informationen zu drei Ländern zur Verfügung. Für weitere Informationen zur Situation verfolgter Christen wird im Herbst das neue Jahrbuch Christenverfolgung und das Jahrbuch Religionsfreiheit erscheinen. Auf unserer Seite stehen viele weitere Materialien und Gebetsanliegen zur Verfügung. Nutzen Sie unsere großen Ressourcen, um sich über verfolgte Christen weltweit zu informieren. Sprechen Sie auch Missionswerke und Menschenrechtsorganisationen an, zu denen Sie Kontakt haben, um an weitere Informationen zu Bedrängnis und Verfolgung zu gelangen.
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Wir wollen für unsere Geschwister in Bedrängnis nicht nur beten. Wir wollen auch Anteil nehmen an ihren Leiden, wie es Paulus schon formuliert hat: "Wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit" (1. Korinther 12,26). Und wir können viel von den verfolgten Christen lernen. Sie sind uns in einigen Entwicklungen schlichtweg schon voraus. Auch in Europa wird der Druck auf die Christen weiter zunehmen. Es geschieht bislang nur schleichend, aber im Zeichen des staatlichen Kampfes gegen den islamistischen Terror werden auch andere Menschen, die ihren Glauben praktizieren, in ihren Rechten zunehmend beschnitten. Wir können von unseren Geschwistern im Leiden lernen, die trotz Bedrängnis treu bleiben, sich dennoch mutig öffentlich bekennen und umso mehr die Gemeinschaft mit anderen Christen suchen. Wo dies so praktiziert wird, wachsen die Gemeinden erstaunlicherweise, obwohl es von außen so viel Druck gibt. Wir könnten schon heute, wo wir noch in einem Land mit Religionsfreiheit leben, von ihnen lernen und uns darin üben, Jesus treu zu bleiben, unseren Glauben mutig öffentlich zu bekennen und verstärkt die Gemeinschaft zu praktizieren, die uns im Glauben stärkt.
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Es ist ein interessantes Phänomen, dass dieses lange Zeit totgeschwiegene Unrecht verstärkt von deutschen Politikern öffentlich benannt wird. Sogar bei Staatsbesuchen kam es bereits dazu, dass ein deutliches Interesse am Umgang mit Menschenrechten und Minderheiten signalisiert wurde. Politikerinnen und Politiker schweigen nicht länger zur Unterdrückung von Christen in einigen Ländern, die politisch und wirtschaftlich mit der Bundesrepublik zusammenarbeiten wollen. Deutsche Botschafter in Ländern mit Christenverfolgung erheben durch eigene Untersuchungen Daten zur Situation von Minderheitenreligionen und dem Umgang mit Menschenrechten. Dies ist sehr ermutigend. Deshalb wollen wir am Gebetstag auch unserer Politiker gedenken. Zudem können wir alle mit den neugewählten Bundestagsabgeordneten unseres Wohnorts Kontakt aufnehmen und ihnen die Dringlichkeit dieses Themas vor Augen führen.
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Vor einiger Zeit erschien ein interessanter Artikel in einem politischen Magazin. Darin wurde kritisch gefragt, warum Übergriffe gegen Christen im Nahen Osten und anderen Regionen der Welt im Westen keinen Aufschrei und Solidaritätskundgebungen auslösen. Die traurige Wahrheit sei, dass es eben nur Christen seien, die da zu leiden hätten. Wenn überhaupt in den Medien davon berichtet werde, komme es ganz schnell zu Aufrufen religiöser Toleranz, aber äußerst selten zu einem wirklichen Protest oder klarem Signal gegen die Christenverfolger. Drei Gründe werden in dem Artikel benannt, warum dies so sei: Erstens wirke für die westliche Welt mit nur noch rudimentärem Christentum jede Form von praktiziertem und ernstgenommenen Glauben suspekt und unvernünftig. Zweitens fühlten sich Menschen des Westens schuldig, durch die Kolonialpolitik des 19. Jahrhunderts viel falsch gemacht zu haben, was sich nun im 21. Jahrhundert auch in Verfolgung der Christen durch die dort ursprünglichen Religionen niederschlage – selbst wenn die Christen bereits vor den Muslimen existierten. Drittens habe man schlicht Angst, die meist muslimischen Christenverfolger als solche zu benennen, weil ja auch im Westen mittlerweile viele Muslime wohnen, die man nicht verärgern wolle. Der Artikel schließt mit der klaren Ansage: "Da ist Leisetreterei aus Angst, aus einem Schuldkomplex, aus religiöser Vergesslichkeit die allerschlechteste Reaktion. Das Böse verschwindet nicht, wenn man ein Tuch darüber legt. Gefragt sind Klarheit, Wahrheit, Bekennermut."