Nordkorea Nationalflagge
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Nordkorea
Einwohner: 26 Millionen (UN-Schätzung)
Hauptstadt: Pjöngjang
Staatsform: Diktatur mit sozialistischem Einparteiensystem
Staatsoberhaupt: Vorsitzender Kim Jong-un
Religionen: Christen: 400.000 (Schätzung)
Aktuell ist Nordkorea eine der brutalsten Diktaturen der Welt. Es zeigt sich zudem, wie profund sie gegen Christen eingestellt ist.
Zur Geschichte: Einst blühte das Christentum
1945 kapituliert Japan und der Zweite Weltkrieg endet. Korea wird von den Siegermächten in zwei Zonen aufgeteilt: Den Süden besetzen US-amerikanische Truppen, den Norden kontrolliert die sowjetische Rote Armee. Erster Vorsitzender der nordkoreanischen kommunistischen Partei (NKP) ist Kim Il-sung, der seine Macht sofort durch gezielte Säuberungen festigt. Am 9. September 1948 ruft er die Demokratische Volksrepublik Korea aus. Gleichzeitig beginnt er, Bibeln zu verbieten, die Kirche zu verfolgen und Christen zu töten.
Erstaunlich ist: Vor der Machtübernahme der NKP steht im Gebiet des heutigen Nordkoreas das Christentum in voller Blüte. Es wird gar „Jerusalem des Ostens“ genannt. Die Stadt Pjöngjang ist mit Missionsgesellschaften übersät, 800 christliche Schulen und Internate unterrichten über 40.000 Kinder aus ganz Asien.
Auch Kim Il-sung kommt aus einem christlichen Elternhaus. Er besucht eine presbyterianische Kirche, spielt im Gottesdienst Orgel, wohnt im methodistischen Studentenheim. Beide Großväter sind Pastoren, der Vater ist Missionar, die Mutter tiefgläubig. Kim Il-sung kennt die Wahrheit und beabsichtigt trotzdem, alle auszurotten, die an den Gott der Bibel glauben.
Mehr noch: Mitte der 1950er-Jahre entwickelt er die Juche-Ideologie. Das Volk hat dem Herrscher bedingungslos zu folgen und diesen wie einen Gott zu verehren. Der Personenkult gleicht einem pervertierten Evangelium. So beginnt die Zeitrechnung nicht mit der Geburt Christi, sondern der von Kim Il-sung. Alle Bürger müssen täglich gemeinsam seine Schriften lesen, an wöchentlichen Sitzungen „Selbstkritik“ üben und zu Melodien alter Hymnen Loblieder auf den „Obersten Führer“ singen.
Vor den 20 Meter hohen Bronzestatuen von Kim Il-sung und seinem Sohn und Nachfolger Kim Jong-il in Pjöngjang muss sich jeder verbeugen, sonst drohen Gefängnis und Exekution. Bei der Geburt von Kim Jong-il soll ein großer Stern am Himmel geleuchtet haben. Auch Juche kennt Dreifaltigkeit – jene des Vaters (Kim Il-sung), des Sohnes (Kim Jong-il) und des Geistes (des Volkes). Alleinherrscher des Landes ist heute Kim Jong-un, Sohn des 2011 verstorbenen Kim Jong-il.
Christen gelten als „konterrevolutionär und terroristisch“
Nordkorea ist für alle seine Einwohner ein einziges großes Gefängnis. Ein Terrorregime, welches das Land international isoliert, die Bürger brutal unterwirft, alle Bereiche des Lebens kontrolliert und durch katastrophale Misswirtschaft für Millionen von Hungertote verantwortlich ist.
Die Überwachung greift bis tief in den Alltag hinein. Die Bevölkerung wird gezwungen, Angehörige und Nachbarn zu beobachten und jegliches „konterrevolutionäres“ Verhalten den Behörden zu melden. Eines der Hauptziele ist das Entlarven von Christen. Der christliche Glaube wird als subversiv, reaktionär, staatsschädigend und terroristisch dargestellt. Lehrer ermutigen die Schüler, ihre Eltern zu denunzieren. Deswegen warten christliche Eltern oft, bis ihre Kinder Teenager sind, bevor sie mit ihnen über ihren Glauben sprechen.
Wer nur schon eine Bibel besitzt, kann öffentlich hingerichtet werden. Christen, deren geheime Hauskirchen auffliegen, kommen ins Arbeitslager. Aber nicht allein: Nach dem nordkoreanischen Prinzip der Sippenhaft gelten bis zu drei Generationen als „infiziert“. Ganze Familien werden verhaftet, ihres Eigentums beraubt, getrennt und in Straf- und Arbeitslagern mit Folter bestraft.
Nordkoreanische Überläufer berichten, wie Neugeborene an Wachhunde verfüttert werden, wie verhungernde Häftlinge beim Ausreißen von Gras exekutiert werden, wie weibliche Insassen jeden Alters zur Nacktheit genötigt und ständig brutal vergewaltigt werden, wie Abtreibungen durch Einspritzen von Motorenöl erzwungen und wie Gefangene grund- und endlos geschlagen werden. Anhand von Satellitenbildern wird deutlich, dass diese Lager unter dem derzeitigen Führer Kim Jong-un immer größer werden. Open Doors schätzt die Anzahl Christen in Lagern auf 70.000.
Ein Betroffener berichtet: „Die Polizei stürmte meine Unterkunft und sagte mir, ich sei ein Staatsfeind. Ich wurde in einen Vernehmungsraum gebracht und Tag und Nacht verhört. Ich bekam tagelang weder Wasser noch Essen. Der Kommandant hämmerte ständig auf den Schreibtisch und verlangte jedes Detail über meine Aktivitäten und die Namen der Leute, mit denen ich mich traf. Ich sagte ihm nur, dass ich ein Kind Gottes und ein Nachfolger von Jesus bin und die Menschen in meiner Heimat liebe. Es gibt nichts, was ich tun würde, um jemandem in meiner Heimat zu schaden.“
Nordkorea ist derzeit für das Evangelium völlig verschlossen. Viele mutige Missionare versuchen, die Gute Nachricht ins Land zu bringen, beißen aber auf Granit. Aber für Gott ist nichts unmöglich. Wir proklamieren sein allmächtiges Eingreifen und beten für die Freiheit Christi in den Herzen der Menschen.
Wir beten
- dass die geistlichen Mauern um Nordkorea fallen.
- für mehr Pastoren, Evangelisten und Seelsorger, die mutig von Jesus erzählen, weil die Menschen nach Wahrheit hungern.
- für Gottes übernatürliche Versorgung in Zeiten der Hungersnot.
- dass Jesus den Regierungsbeamten begegnet, insbesondere Kim Jong-un.
- dass Jesus die heimlichen Christen vor Entdeckung bewahrt.
- um übernatürliches Durchhaltevermögen für die inhaftierten Christen, und dass durch sie auch Mithäftlinge von Jesus erfahren.
- um Schutz für Menschen, die große Risiken auf sich nehmen, um dringend benötigte Güter ins Land zu bringen.
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