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Biblische Besinnung 2024
Weltweiter Gebetstag für verfolgte Christen
von Dr. Ekkehard Graf (Dekan in Marbach am Neckar Mitglied im deutschen AKREF)
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Jesus spricht: Und dem Engel der Gemeinde in Philadelphia schreibe: Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der da hat den Schlüssel Davids, der auftut, und niemand schließt zu, und der zuschließt, und niemand tut auf: Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan, die niemand zuschließen kann; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet.
Siehe, ich werde einige schicken aus der Versammlung des Satans, die sagen, sie seien Juden, und sind‘s nicht, sondern lügen. Siehe, ich will sie dazu bringen, dass sie kommen sollen und zu deinen Füßen niederfallen und erkennen, dass ich dich geliebt habe. Weil du mein Wort von der Geduld bewahrt hast, will auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die kommen wird über den ganzen Weltkreis, zu versuchen, die auf Erden wohnen. Ich komme bald; halte, was du hast, dass niemand deine Krone nehme!
Offenbarung 3,7-11 (Luther 2017)
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Schwach und dennoch stark
Dr. Ekkehard Graf
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1. Jesus kennt unsere Situation
Johannes gibt an die Gemeinden persönliche Botschaften von Jesus weiter. Er behält immer den Überblick über die Situation seiner geliebten Christenheit. Aus seiner Perspektive nennt der ewige Herr, was er gerade sieht. Das ist eine erste wichtige Beobachtung: Jesus kennt unsere Situation! Er schaut genau hin, wie es seinen Jüngerinnen und Jüngern geht. Jesus bleibt nicht fern und abgehoben von unserer Realität. Und was er dann erkennt, gibt er in aller Wahrheit und Klarheit wieder.
Jesus blickt zurück, wie die Gemeinde in Philadelphia begonnen hat: dem Evangelium wurde die Türe geöffnet, eine blühende Kirche war entstanden. Und das setzt sich so fort, denn niemand kann diese Türe wieder zuschließen. Gottes Wort hat Kraft, die Gemeinde wächst.
Dennoch bescheinigt Jesus der Gemeinde, dass sie nur eine kleine Kraft hat. Das könnte auf eine geringe Anzahl an Gemeindegliedern hindeuten. Wahrscheinlich geht es aber eher darum, dass die Christen demütig genug waren, nicht auf ihr eigenes Können zu schauen, sondern ganz auf Gottes Kraft zu vertrauen. Das lobt Jesus! Zudem bleibt die Gemeinde ganz an Gottes Wort und bekennt sich öffentlich zu Jesus.
Welches Zeugnis würde Jesus unserer Gemeinde heute ausstellen? Sieht er auch viel Gutes, das er loben kann?
2. Jesus bewahrt in Bedrängnis
In Philadelphia gab es für die Christen Probleme mit übel gesinnten Juden, die auch vor Lügen nicht zurückschreckten. Aber interessant ist, dass Jesus ganz klar sagt, dass er sie geschickt hat. Es geht nicht an unserem Herrn vorbei, wenn es Anfeindungen von außen gibt. Dessen müssen sich alle Christen weltweit bewusst sein: Unser Herr weiß um unsere Nöte! Er kennt diejenigen, die uns das Leben schwer machen, weil wir uns zu ihm bekennen! Und er greift ein. Gerade weil sich die Gemeinde so treu an Gottes Wort orientiert, führt Jesus die Wende herbei. Die Widersacher kommen selbst zum Glauben an Jesus und fallen ihm vor die Füße. Sie erkennen, dass die Christen ihrem Herrn in Liebe treu bleiben und wollen auch dazugehören.
Diese Erfahrung machen auch heute viele Gemeinden in der Bedrängnis. Ihr Zeugnis der Liebe zu Jesus und zu ihren Mitmenschen bewegt die Herzen ihrer Verfolger. Schon oft sind Gegner der Kirche durch die Liebe überwunden worden.
Das Versprechen, das Jesus gibt, ist wichtig für die Zukunft: Er wird seine Christen bewahren in den schlimmen Zeiten der Verfolgung und Versuchung, bis hinein in die letzte Zeit!
3. Jesus kommt bald
Das bleibt die Perspektive aller Jesus-Leute: Jesus kommt bald! Mit jedem Tag sind wir seiner Wiederkunft näher. Am Ende der Zeit wird Jesus aufschließen und zuschließen. Es wird ein gerechtes Gericht über alle Menschen geben. Aber alle, die sich zu ihren Lebzeiten an Jesus gehalten haben, werden von ihm in aller Treue festgehalten. Am Ende wird ihnen der Siegeskranz (so die richtige Übersetzung statt „Krone“) aufgesetzt. Das haben die Christen in Philadelphia gut verstanden, weil es in ihrer Stadt oft sportliche Wettkämpfe gab, bei den es einen Kranz für den Sieger gab. Aber für die Christen ist dies kein Zeichen, dass sie selbst gesiegt hätten. Nein, sie bekommen Anteil am Sieg, den Jesus an Karfreitag und Ostern errungen hat. Dieser Sieg gilt allen, die an ihn glauben. Allen, die ihm treu geblieben sind.
Das ist die Gewissheit, die viele Christen weltweit durchhalten lässt in allen Formen der Ausgrenzung, Bedrängnis und Verfolgung. Sie halten fest an dieser Verheißung. Sie halten fest am Wort der Bibel. Sie halten fest am Sieger Jesus Christus. Sie halten fest am Vertrauen auf Gottes Gnade. Sie halten fest am Heiligen Geist, der stärkt und tröstet.
Und wir sind eingeladen, für sie zu beten und uns ebenso treu zu unserem Herrn zu bekennen. Wer an Gottes Wort der Bibel festhält, der wird gehalten – bis Jesus kommt!
Dr. Ekkehard Graf, Dekan in Marbach am Neckar
Mitglied im deutschen AKREF