02.12.2022

Indien: Mitarbeiter der Gossner-Mission auf freiem Fuß

Sie waren wegen des Besuchs einer deutschen Delegation festgenommen worden

Assam/Berlin (IDEA) – Zwei indische Mitarbeiter der Gossner-Mission (Berlin) sind wieder auf freiem Fuß. Mukut Bodra und Pfarrer Barnabas Terang waren Ende Oktober im indischen Bundesstaat Assam festgenommen worden. Sie hatten eine Gruppe von Christen aus Deutschland begleitet. Die siebenköpfige Delegation der Gossner Mission und des evangelischen Kirchenkreises Emden-Leer besuchte Gemeinden der indischen Gossner Kirche und feierte mit ihnen Gottesdienste. Ziel war die Anbahnung einer Kirchenkreispartnerschaft. Am 29. Oktober wurde die Gruppe von der Polizei im Hotel festgesetzt und nach Zahlung einer Strafgebühr des Landes verwiesen. Als Grund nannten die Behörden „Visa-Vergehen“ sowie die Teilnahme an missionarischen Veranstaltungen. Bodra und Terang wurden wegen angeblicher Verschwörung gegen den Staat und Störung des gesellschaftlichen Friedens inhaftiert. Nach einer gerichtlichen Anhörung am 28. November seien sie gegen Kaution freigelassen worden, teilte die Gossner Mission in einer Presseerklärung mit. Die beiden Männer würden jetzt vorläufig in Assam bleiben, um sich vor Ort rechtlich beraten zu lassen. Wie es danach konkret weitergehen werde, sei noch nicht klar, erklärte Gossner-Direktor Christian Reiser. Das Missionswerk und der Kirchenkreis Emden-Leer hatten in einer gemeinsamen Erklärung scharfe Kritik an der der Ausweisung der deutschen Besucher und an der Inhaftierung der beiden Mitarbeiter geübt. Die Gossner Mission unterhält eine Partnerschaft zur indischen Evangelisch-lutherischen Gossner Kirche in Chotanagpur und Assam. Außer in Indien ist sie auch in Nepal, Sambia und Uganda tätig und betreut insgesamt 20 Projekte. 72,5 Prozent der 1,38 Milliarden Einwohner Indiens sind Hindus, 14,5 Prozent Muslime, 4,9 Prozent Christen und 1,8 Prozent Sikhs.

Anmerkung Red. siehe auch Bericht vom  AKREF  vom  3.11. 22