01.04.2020
Vietnam: „Gefangener des Monats April“
Kämpfer für Glaubensfreiheit Pastor A Dao inhaftiert
Frankfurt am Main/Wetzlar (idea) – Zum „Gefangenen des Monats April“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM/Frankfurt am Main) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) den vietnamesischen Pastor A Dao benannt. Sie rufen dazu auf, für ihn einzutreten und zu beten.
Der evangelische Christ setzt sich für Religionsfreiheit in seinem Heimatland ein. Dao gehört der ethnischen Minderheit der Montagnards in den Bergregionen Zentralvietnams an. Der 39-Jährige leitet die „Montagnard Evangelikale Kirche Christi“. Im August 2016 kehrte der Gemeindeleiter aus Timor Leste (Osttimor) von einer Konferenz über Religionsfreiheit zurück und wurde kurz darauf verhaftet. Seitdem ist er im Gefängnis. Die Behörden werfen ihm offiziell illegale Fluchthilfe ins Ausland vor. Dao weist die Anschuldigungen zurück.
Am 27. April 2017 verurteilte ein Gericht den Pastor zu fünf Jahren Gefängnis. Demnach muss er bis August 2021 in Haft bleiben. Derzeit sitzt Dao im Gia Lai Gefängnis in der gleichnamigen Provinz ein.
Regierung lehnt Christentum als westlichen Glauben ab
Das kommunistische Regime Vietnams verfolgt die Montagnard-Bergvölker schon seit langem. Ihnen wird ein religiös motivierter Separatismus unterstellt und damit die Verletzungen der Religionsfreiheit gerechtfertigt. Offiziell garantiert die Verfassung des kommunistisch regierten Landes Glaubens- und Religionsfreiheit. Doch der christliche Glaube wird häufig als westliche Religion angesehen und abgelehnt.
Die IGFM und idea rufen dazu auf, in Briefen an den vietnamesischen Präsidenten Nguyen Phu Trong die Freilassung des Pastors zu fordern. In Vietnam leben über 95 Millionen Menschen. Rund 45 Prozent gehören verschiedenen Stammes- und Naturreligionen an. Schätzungsweise 30 Prozent der Vietnamesen sind nicht religiös, 15 Prozent Buddhisten und weniger als zehn Prozent sind Christen.
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