Mosambik

Weltweiter Gebetstag für verfolgte Christen: Länderinformation

  • Einwohnerzahl:  32,2 Mio.
  • Hauptstadt: Maputo
  • Staatsform: Präsidialrepublik
  • Staatsoberhaupt: Präsident Filipe Nyusi, Premierminister Adriano Maleiane
  • Ethnien: Afrikaner 99 % (Makua, Tsonga, Lomwe, Sena and andere),
  • Mestizen 0,8 %, andere (Europäer, Inder, Pakistanis, Chinesen) 0,2%
  • Religionen: Christen 56,2 %, Muslime 17,7 %,
  • Anhänger ethnischer Religionen 25,5 %, Agnostiker 0,4 %

Land und Leute

Mosambik ist ein Land mit atemberaubenden Landschaften (Nationalparks und Archipele) und reichen Öl- und Gasvorkommen. Dennoch zählt es zu den ärmsten Ländern der Welt.

Ein Grund dafür ist der Bürgerkrieg. Er begann 1975, unmittelbar nachdem das Land seine Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Portugal erlangt hatte, und dauerte bis 1992. In dieser Zeit wurde Mosambik weitgehend verwüstet und die Infrastruktur zerstört. Nun ist der Agrarbereich außerstande, den Bedarf an Grundnahrungsmitteln zu decken, weshalb Mosambik auf internationale Nahrungsmittellieferungen angewiesen ist. Etwa die Hälfte der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze. Viele Säuglinge und Kinder sterben, weil sie mangel- bzw. unterernährt sind oder mit HIV oder anderen Krankheiten infiziert wurden. Rund 45 % der Bevölkerung sind unter 15 Jahre alt. Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung, etwa 99 %, sind indigene Afrikaner. Die Einwanderer aus Südasien sowie die Bewohner der nördlichen Provinzen sind mehrheitlich Muslime, vor allem an der Küste. In einigen Gebieten im nördlichen Landesinneren leben zahlreiche christliche Bevölkerungsgruppen. In den südlichen und zentralen Regionen ist die Zahl der Christen jedoch größer, es leben aber auch dort Muslime.

Christen sind von Islamisten bedroht

Am stärksten ist die Verfolgung von Christen in der nördlichen Provinz Cabo Delgado. Dort werden Christen durch die islamistische Gruppe al-Sunnah wa Jama’ah angegriffen, deren Ziel es ist, ein islamisches Kalifat zu errichten. Diese Gruppe steht dem IS nahe und hat in ihrem Operationsgebiet bereits zwischen 2.500 und 3.300 Menschen getötet. Rund 800.000 Menschen wurden vertrieben und sind auf der Flucht. Viele sind durch die Gewalt traumatisiert.

Auch wenn die militanten Islamisten im vergangenen Jahr aufgrund der Interventionen ruandischer und südafrikanischer Streitkräfte die Kontrolle über viele Städte verloren haben, ist ihr Einfluss nach wie vor sehr groß.

Gerade junge Mädchen sind besonders gefährdet, da Mosambik eine der höchsten Raten an Kinderehen in der Welt aufweist. So werden Kinder bereits im Alter von sieben Jahren zur Heirat mit militanten Muslimen gezwungen. Viele kämpfen deshalb mit Scham- und Schuldgefühlen oder werden stigmatisiert.

Die Angriffe der Dschihadisten haben sich bereits über die Provinz Cabo Delgado hinaus auf Tansania ausgeweitet und werden sich voraussichtlich auch nach Süden und in das benachbarte Malawi ausbreiten.

Weitere Bedrohungen für Christen

In anderen Teilen des Landes werden Christen, die vom Islam oder einer traditionellen afrikanischen Religion zum Christentum konvertieren, oftmals von ihren Familien unter Druck gesetzt, wieder zum früheren Glauben zurückzukehren. Einzelne muslimische Familien zwingen Konvertitinnen, selbst wenn der Glaubenswechsel nur vermutet wird, einen muslimischen Mann zu heiraten. Damit sollen die Frauen von christlichen Aktivitäten ferngehalten werden. Verheirateten Frauen droht die Scheidung, wenn sie zum Christentum konvertieren. In einigen Fällen verlieren sie das Sorgerecht für ihre Kinder und man verweigert ihnen das zustehende Erbe. In anderen Gebieten machen Drogenkartelle den Christen das Leben schwer. Ihr Zorn richtet sich vor allem gegen Kirchengemeinden, die unter Jugendlichen aktiv sind, und gegen Jugendarbeiter, da sie bemüht sind, die jungen Menschen vom Drogenkonsum abzuhalten und Alternativen zum Drogenhandel als Erwerbsquelle aufzuzeigen.

Die Spannungen im Land werden durch Einschränkungen der Religionsfreiheit durch die Regierung noch verschärft, wie etwa durch das Verbot jeglicher religiösen Beeinflussung in öffentlichen Bildungseinrichtungen und durch die bürokratischen Hürden bei der Registrierung religiöser Gruppen.

Wir beten für

  • ein Ende der Macht der islamistischen Gruppe al-Sunnah wa Jama’ah, damit die Christen wieder in ihre Dörfer zurückkehren und ihren Glauben an Jesus Christus in Frieden leben können.
  • die Befreiung der jungen Mädchen, die mit militanten Muslimen zwangsverheiratet wurden.
  • verheiratete Frauen, die Christinnen geworden sind, dass sie nicht von ihren Kindern getrennt werden und nicht auf der Straße landen, sondern erleben, dass der Herr sie mit allem Nötigen versorgt und dass sie Zeuginnen seiner Liebe werden.
  • alle Traumatisierten, dass sie den Trost von Jesus Christus und Hilfe von anderen Menschen erfahren, für die Heilung ihrer Wunden.
  • den Schutz der kirchlichen Jugendarbeiter, denen die Drogenkartelle zusetzen, dass sie nicht aufhören, Jesus Christus als ihren Herrn und Retter zu bezeugen.
  • die Regierung, dass sie nach Gott und seiner Gerechtigkeit fragt, dass sie sich für Religionsfreiheit einsetzt. 
     

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