03.12.2020

Ägypten: Muslimische Nachbarn schützen christliche Familie vor extremistischem Mob, als nach "beleidigender" Facebook-Post Gewalt im Dorf ausbrach

Ein muslimischer Mob ging im Dorf al-Barsha, minya, Oberägypten, auf die Straße und griff christliche Häuser und die Kirche von Abu-Seifein an, als gewaltsame Vergeltung für einen Facebook-Kommentar, der als Beleidigung des Propheten Muhammad angesehen wurde.

Ägypten: Muslimische Nachbarn schützen christliche Familie vor extremistischem Mob, als nach "beleidigender" Facebook-Post Gewalt im Dorf ausbrach

AKREF/Tübingen-London/ Das christliche Hilfswerk Barnabas Fund berichtet, das Girgis Sameeh, der zur christlichen Minderheit Ägyptens gehört, von aufgebrachten Muslimen angegriffen wurde. Grund: Er soll einen islamfeindlichen Kommentar gepostet haben. Er berichtet, dass Steine, Feuerbälle und Molotowcocktails als Teil der Gewalt, die am Abend des 25. November stattfand, auf sein Haus und die Liegenschaften anderer Christen geworfen wurden. Der Mob versuchte, das Haus der Familie des Christen einzunehmen, konnte es aber nicht erreichen, als die muslimischen Nachbarn der Familie einschritten, um sie zu schützen. Die Familie wurde bei den gewalttätigen Übergriffen nicht verletzt.

Lokale Berichte legten nahe, dass bei den Zusammenstößen, die mit Tränengas zerstreut wurden, möglicherweise bis zu 130 Muslime und Christen von der Polizei verhaftet wurden. Es gab Berichte über Christen, die sich an der Gewalt beteiligten, obwohl viele Christen die Verhaftungen in den sozialen Medien kritisierten und behaupteten, sie befanden sich in einer Situation der Selbstverteidigung.

Eine 80-jährige Frau erlitt Verbrennungen im Gesicht, nachdem ein Brandsatz ihr Schlafzimmer getroffen hatte, obwohl die Verletzungen anderer gering waren.

Zu den Sachbeschädigungen, die den Christen im Dorf entstanden sind, gehören das Abbrennen eines Stalls, der Diebstahl von Rindern, die Beschädigung eines Busses der Kirche und das Einbrechen mehrerer Fenster.

In den darauffolgenden Feindseligkeiten in der Nacht des 29. November wurden sechs Bauernhütten und Höfe von Christen durch muslimischen Dorfbewohnern niedergebrannt.Einige muslimische Extremisten rufen gar zum Boykott von Handels- und Geschäftsbeziehungen mit den Christen vor Ort auf.

Im Juni 2019 plünderte ein Mob von bis zu 100 muslimischen Extremisten das Haus eines ägyptischen Christen, nachdem ein Computerhacker einen Post zur Beleidigung des Islam auf seiner Facebook-Seite platziert hatte. Der Islamische Staat (IS) soll  seit Mitte 2017 die Facebook-Konten von mindestens 60 ägyptischen Christen gehackt haben, um sie zu beleidigen und zu bedrohen und ihre Propaganda zu verbreiten.

 

news.barnabasfund.org/Muslim-neighbours-protect-Christian-family-from-extremist-mob-when-violence-erupted-in-Egyptian-village-after--insulting--Facebook-post/