04.03.2020

Iran: Anhörung für Mary Mohammadi vertagt

Die christlich Konvertitin Mary (Fatemeh) Mohammadi ist dankbar für alle Anteilnahme und Unterstützung und dafür, dass ihre für den 2. März angesetzte Gerichtsverhandlung verschoben wurde.

Mary (21) wurde am 12. Januar in der Nähe des Azadi-Platzes in Teheran von dem Korps der Islamischen Revolutionsgarden verhaftet, während Proteste nach dem Absturz des Fluges 752 der Ukrainischen Internationalen Fluggesellschaft im Iran im Gange waren. Mehrere Wochen lang war ihr Aufenthaltsort unbekannt, was Freunde und Familie sehr beunruhigt hat.

Mary wurde bei ihrer Verhaftung schlecht behandelt, geschlagen, ausgezogen und ihr wurde vierundzwanzig Stunden lang das Essen verweigert. Die Erinnerungen an die demütigende Behandlung regen sie weiterhin auf.

Mary wurde angeklagt, „die öffentliche Ordnung durch die Teilnahme an einer illegalen Versammlung gestört zu haben" (die Kundgebung gegen den Abschuss des Passagierflugzeugs), und am 26. Februar wurde sie schließlich gegen eine Kaution von 30 Millionen Tomans (mehr als 2.000 US-Dollar) freigelassen.

Ihre Gerichtsverhandlung war für den 2. März angesetzt, wurde aber verschoben, offenbar wegen der Verbreitung des Coronavirus. Mary ist froh, dass sich die Anhörung verzögert hat, und in einem kürzlich erschienenen Tweet dankte sie ihren Followern mit den Worten: „Ich bin dankbar für alle, liebe Freunde, die sich Sorgen gemacht und meine Situation mit Sorge verfolgt haben".

Mary wurde zuvor im November 2017 in einer Hauskirche verhaftet und für sechs Monate im Evin-Gefängnis eingesperrt, nachdem sie wegen „Mitgliedschaft in evangelischen Gruppen", „Beteiligung an christlichen Aktivitäten" und „Handeln gegen die nationale Sicherheit durch Propagierung gegen das Regime" verurteilt worden war.

Seit ihrer ersten Inhaftierung wurde Mary schikaniert und eine Universitätsausbildung wurde ihr verweigert. Sie hat sich sehr offen über ihren christlichen Glauben geäußert und sich für die gesetzlichen Rechte der christlichen Konvertiten im Iran und die Freiheit, ein christliches Gotteshaus besuchen zu dürfen, eingesetzt.

Die Freunde Marys sind dankbar, dass sie sich von ihrer Tortur erholt, dass sie gegen Kaution freigelassen wurde und dass die Anhörung vorerst verschoben wurde. Sie bitten um Gebet, dass:

  • Mary Gottes Frieden erfährt, der über das Verstehen hinausgeht, und dass sie von dem Trauma des Gefängnisses geheilt wird.
  • Marys Anwalt sie gut verteidigen können wird und dass Mary von jedem Verbrechen im Zusammenhang mit friedlicher Meinungsäußerung oder Protest freigesprochen wird.

Quelle: Middle East Concern/Übersetzung AKREF