04.08.2020

Nepal: Pastor Keshab Acharya auf Kaution frei

Er war Gefangener des Monats Juli 2020

Pokhara (idea) – Der in Nepal inhaftierte Pastor Keshab Acharya (Pokhara/Provinz Gandaki) ist auf Kaution freigekommen. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM/Frankfurt am Main) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) hatten ihn am 1. Juli zum „Gefangenen des Monats“ benannt. Sie riefen dazu auf, in Briefen an die nepalesische Präsidentin Bidhya Devi Bhandari um die sofortige Freilassung des Christen zu bitten. Wie die Internetplattform „Morning Star News“ am 29. Juli meldete, soll er bereits Anfang Juli aus dem Gefängnis entlassen worden sein, nachdem er eine hohe Kaution von umgerechnet 2.100 Euro gezahlt hatte. Die Zeit im Gefängnis sei sehr schwierig für ihn gewesen, sagte Acharya gegenüber „Morning Star News“. Er habe im Gebet zu

Gott geschrien. Er habe gehofft, dass Gott ihn aus dieser Situation rette.

Wegen eines Heilungsgebets gegen Corona inhaftiert

Der 32-jährige Vater von zwei kleinen Kindern war am 23. März inhaftiert worden, weil er ein Heilungsgebet gegen das Coronavirus im Internet veröffentlicht hatte. Die Polizei warf ihm zunächst „Irreführung der Öffentlichkeit“ vor. Der Internetprediger habe in den Sozialen Medien Falschinformationen über das Virus verbreitet. Am 8. April sollte er zunächst auf Kaution freigelassen werden. Als er das Gefängnis verlassen wollte, wurde er erneut festgesetzt. Nun lautete der Vorwurf, er habe religiöse Gefühle verletzt und missioniert. Am 13. Mai wurde Pastor Acharya in ein anderes Gefängnis im Distrikt Dolpa verlegt, der als abgelegenste Region des Landes gilt. Sie grenzt an das Autonome Gebiet Tibet der Volksrepublik China. Das Distriktgericht ordnete zwischenzeitlich ausdrücklich an, ihn nicht gegen Kaution freizulassen. Bis 2006 war der Hinduismus in Nepal Staatsreligion. In seiner aktuellen Verfassung jedoch erklärt sich das Land zwischen Indien und China zu einem säkularen Staat. Wie in Indien ist aber ein Religionswechsel gesetzlich verboten. Damit soll vor allem eine Abkehr vom Hinduismus verhindert werden. Von den rund 28 Millionen Einwohnern des Himalaya-Staates sind etwa 80 Prozent Hindus, zwölf Prozent Buddhisten und jeweils vier Prozent Christen und Muslime.

Anmerkung AKREF: vom 1.7.20  siehe auch  https://akref.ead.de/akref-nachrichten/01072020-nepal-gefangener-des-monats-juli/