05.03.2021

Eritrea: 21 Christen aus Gefängnis freigelassen

International Christian Concern/05.03.2021 – Wie Christian Today berichtet, wurden 21 christliche Gefangene, allesamt junge Mütter, freigelassen. Sie waren vier Jahre in einem eritreischen Gefängnis auf einer Insel eingesperrt.

"Sie wurden 2017 durch die eritreischen Behörden verhaftet, nachdem es eine Reihe von Razzien in Untergrundkirchen gegeben hatte. Viele ihrer Ehemänner waren Wehrpflichtige und ließen ihre Kinder ohne jemanden zurück, der sich um sie kümmern konnte“, berichtet die Menschenrechtsgruppe Release International.

Christian Today berichtet außerdem, dass seit letztem August insgesamt 171 eritreische Christen aus der Haft entlassen wurden. Laut einem Bericht von World Wide hat die Regierung am 1. Februar 64 Christen freigelassen, die ohne Gerichtsverfahren für bis zu 12 Jahre im Gefängnis gesessen hatten. Am 27. Januar wurden sechs Frauen freigelassen. Sie waren vier Monate zuvor festgenommen worden, als sie auf einer öffentlichen Straße betend spazieren gingen. Anfang September ließ die eritreische Regierung Berichten zufolge 27 Christen gegen Kaution frei.

Es besteht Grund zu der Annahme, dass das Land hofft, mit solchen Nachrichten die internationale Aufmerksamkeit von den Gräueltaten in der äthiopischen Region Tigray abzulenken. Eritreische Truppen werden derzeit beschuldigt, an schweren Menschenrechtsverletzungen und Gewalttaten beteiligt zu sein, die einem Völkermord gleichkommen könnten.

"Trotz der Freilassung von Gefangenen in Eritrea legen diese schrecklichen Angriffe auf Kirchen nahe, dass es viel zu früh ist, einen Sinneswandel dem Christentum gegenüber anzunehmen", sagte der Geschäftsführer von Release Internationals, Paul Robinson. "Die Angriffe auf Kirchen in Tigray sind entsetzlich, und Eritrea hält weiterhin viele hochrangige Pastoren fest, die auf unbegrenzte Zeit inhaftiert sind - einige von ihnen seit bis zu 17 Jahren."

"Solange nicht alle freigelassen werden und das Töten von Christen aufhört, ist es zu früh, von einer dauerhaften Veränderung zu sprechen", fuhr er fort.

Es gibt schätzungsweise 500 christliche Glaubensgefangene in Eritrea. Es ist ein Land, das von einer Militärdiktatur regiert wird, die jede Form von Religion außer dem Islam, dem orthodoxen Christentum, dem römischen Katholizismus und der lutherischen Kirche verboten hat. Wenn sie verhaftet werden, verschwinden verfolgte Christen oft spurlos und lassen ihre Angehörigen ohne Informationen über ihren Verbleib oder ihre Sicherheit zurück. Die Haftbedingungen gehören zu den härtesten der Welt. Die Insassen werden in Schiffscontainern gehalten und Gläubige werden oft gefoltert, um sie dazu zu bringen, ihrem Glauben abzuschwören.

Während wir uns über die neu gefundene Freiheit unserer Schwestern in Eritrea freuen, ist es von lebenswichtiger Bedeutung, dass wir sowohl für die verfolgten Christen in Eritrea als auch für die Opfer des Krieges in der äthiopischen Region Tigray beten.

Quelle: International Christian Concern; www.persecution.org

Aus dem Englischen übersetzt und überarbeitet von AKREF