26.11.2002

China: Vier Hausgemeindeleiterinnen erneut verhaftet

(Offene Grenzen, br) Vier Leiterinnen der South China Church, einer Hausgemeindebewegung, wurden am 11. Oktober vom Tribunal der Provinz Hubei für unschuldig erklärt. Trotzdem wurden sie einige Stunden nach ihrer Freilassung vom Büro für öffentliche Sicherheit erneut verhaftet und für drei Jahre in ein Arbeitslager zur Umerziehung geschickt. Nach chinesischem Gesetz kann die Polizei jemanden ohne Prozess bis zu drei Jahre ins Arbeitslager schicken.

Die vier Frauen, Feng Pingxiang, 32; Meng Xicun, 27; Li Yingping, 28; und Liu Xianzhi, 31, wurden Berichten zufolge sexuell belästigt und wiederholt mit Elektroschocks gefoltert. Sie waren letztes Jahr zusammen mit anderen Leitern der South China Church verhaftet worden. Aufgrund
internationaler Proteste am Vorabend einer Zusammenkunft von Jiang Zemin mit dem amerikanischem Präsidenten George Bush, hat der Gerichtshof von Hubei die Wiedereröffnung des Prozesses am 11. Oktober angeordnet. Daraufhin wurden die vier Frauen für unschuldig erklärt und alle Anklagen gegen sie fallengelassen.

Die vier Frauen hatten die Absicht gehabt wegen ihrer Folter und willkürlichen Verhaftung, Klage gegen die Polizei der Stadt Jingmen zu erheben. Offensichtlich verhaftete die lokale Polizei sie deshalb erneut, um sie daran zu hindern, ihr Anliegen vor Gericht zu bringen.