10.04.2003

Schwere Verfolgung in Eritrea

Bereits 2002 wurden in Eritrea überraschend alle Gemeinden und Versammlungen von Religionsgemeinschaften mit Ausnahme der Orthodoxen Kirche, der lutherischen Mekane Yesus Kirche, der Römisch Katholischen Kirche geschlossen. Abgesehen von diesen wird nur noch der Islam anerkannt. Man vermutet, dass dieses Verbot auf Betreiben der Orthodoxen Kirche erfolgte, die 1997 die aktiven Mitglieder der Erneuerungsbewegung in ihren Reihen exkommuniziert hatte, die sich dann in unabhängigen Gemeinden versammelten.

Ungefähr 170 protestantische Christen wurden seit Februar bei Gottesdiensten und einer Hochzeit verhaftet, geschlagen und in überfüllten, heißen und stickigen Zellen festgehalten, weil sie sich weigerten in die Orthodoxe Kirche zurückzukehren. Schließlich wurden sie gegen Kaution freigelassen, aber bedroht, dass sie hingerichtet würden, sollten sie sich weiter öffentlich oder in Privathäusern versammeln. Besonders schlimm erging es den gläubigen Soldaten, die in den Kasernen hart geschlagen wurden. 74 Soldaten (davon 13 Frauen) befinden sich seit Februar 2002 in einem Militärgefängnis. Weitere Soldaten wurden seither verhaftet, z. B. weil sie beim Bibel Lesen ertappt wurden.

Die Christen in Eritrea und allgemein alle Oppositionellen sind vollkommen isoliert, da der Staat bereits 2001 alle privaten Medien geschlossen hat. Regimekritiker und unabhängige Journalisten befinden sich nach offiziell nicht bestätigten Berichten ohne Prozess in Haft.
Bitte betet für die Christen in Eritrea und für die Wiederherstellung der Religionsfreiheit in diesem Land am Horn von Afrika