24.07.2003

Pakistan: Noch ein Christ könnte wegen Blasphemie zum Tode verurteilt werden

ISLAMABAD, 23. Juli 2003 (ZENIT.org).- Am 17. Juli beginnt im Norden Pakistans der Prozess gegen Pervaiz Masih (35), den Leiter einer christlichen Schule, der vor zwei Jahren wegen Blasphemie verhaftet wurde. Ihm wurde in zwei Jahren Haft noch nicht einmal eine Kaution gewährt. Jugendliche zeigten ihn an, weil er angeblich gegen den Propheten Mohammed geflucht habe, wie die Nachrichtenagentur Compass Direct berichtet. Zwei Wochen nach der Verhaftung wurde von Menschenrechtsorganisationen ein Bericht veröffentlicht, dem zufolge die Vorwürfe "auf beruflichen Rivalitäten und auf religiösem Hass beruhen."

Die Familie Masihs hat einen muslimischen Anwalt beauftragt, der vor dem Obersten Gerichtshof versucht, einen Freispruch zu erreichen. Aus Sicherheitsgründen muss Masih immer unter Polizeischutz vom Gefängnis zum Gerichtshof gebracht werden, der etwa 40 Fahrtminuten entfernt ist. Weitere sechs pakistanische Christen befinden sich aus dem selben Grund in Haft. Zwei von ihnen wurden 2001 festgenommen und warten noch auf den Prozess. Die anderen vier zum Tode oder zur lebenslanger Haft Verurteilten haben Berufung eingelegt.