China: Acht Priester und zwei Seminaristen der Untergrundkirche verhaftet

STAMFORD, 18. August 2004 (ZENIT.org).- Acht Priester und zwei Seminaristen der römisch-katholischen Untergrundkirche in China sind am 6. August verhaftet worden, teilte die Kardinal-Kung-Stiftung mit. Die Männer wurden gegen sechs Uhr Abend im Dorf Sujiazhuang in der Provinz Hebei während Exerzitien festgenommen. Neun der zehn Festgenommenen stammen aus der Diözese Baoding in Hebei, ein Priester kommt aus dem Dorf Sujiazhung.

Die Aktion ging äußerst rasch vor sich. Rund zwanzig Polizeifahrzeuge und zahlreiche Sicherheitskräfte von der Polizei schlossen das Dorf ein und suchten systematisch Haus für Haus ab, um die Priester und Seminaristen zu finden. Diese werden derzeit im Sicherheitsbüro von Baoding festgehalten.

Bischof Su Zhi-Ming, der römisch-katholische Untergrundbischof von Baoding, wurde am 8. Oktober 1997 inhaftiert. In diesen über sieben Jahren wurde er nur einmal zufällig entdeckt, als er am 15. November 2003 im Krankenhaus von Baoding war. Er verschwand wieder spurlos. Auch der Weihbischof von Baoding, An Shuxin, wurde vor über acht Jahren, im März 1996, verhaftet. Niemand hat ihn seitdem wieder gesehen. Acht Priester, die in den letzten Jahren verhaftet wurden, sind noch immer im Gefängnis. ZG04081802

China: Regierung verstärkt Druck gegen Hausgemeinden

(Offene Grenzen) - Chinas Regierung hat politischen Leiter der verschiedenen Provinzen in diversen Sitzungen angewiesen, härter gegen die "illegalen, religiösen Aktivitäten" der Hauskirchen vorzugehen. Daraufhin folgte in der Zeit von Juni bis August eine Welle von Verhaftungen.

Die Liberalisierung der Religionsgesetze, welche sich die Bevölkerung im Vorfeld der 1Durchführung der Olympischen Spiele im Jahr 2008 erhoffte, ist somit vorübergehend stark gebremst worden. Die Aktion richtet sich jedoch auch gegen die offizielle Kirche, die patriotische "Drei-Selbst-Bewegung". So wurde der Pastor Jin Da Mitte Juli verhaftet. Die Regierung propagiert dieses harte Vorgehen gegen die Christen vor allem in den Medien, sowie im Erziehungsbereich, mit der Hoffnung das rapide Wachstum der Kirchen einzudämmen.