09.09.2003

Vietnam: Pastor Tran Mai verhört und wieder freigelassen, aber angewiesen, zu weiteren Vernehmungen zu erscheinen

Weiter Not und Bedrängnisse für Vietnams Montagnards<br />UN-Mitarbeiter fliegen 198 Flüchtlinge in die kambodschanische Hauptstadt

Vietnam: Pastor Tran Mai verhört und wieder freigelassen, aber angewiesen, zu weiteren Vernehmungen zu erscheinen

Weiter Not und Bedrängnisse für Vietnams Montagnards
UN-Mitarbeiter fliegen 198 Flüchtlinge in die kambodschanische Hauptstadt

Vietnam: Pastor Tran Mai verhört und wieder freigelassen, aber angewiesen, zu weiteren Vernehmungen zu erscheinen


8. September 2004 (Compass Direct/Offene Grenzen) -- Pfr. Tran Mai, ein prominenter vietnamesischer Hausgemeindeleiter ist am 29. August festgenommen und acht Tage lang verhört worden. Am 6. September wurde er freigelassen, jedoch angewiesen, für weitere Vernehmungen ins Ministerium für öffentliche Sicherheit zu kommen. Pfr. Mai wurde verhaftet, als er nach einem mehrmonatigen Auslandsaufenthalt wieder nach Vietnam zurückkehrte. Ein kurzer Anruf bei seiner Frau wurde ihm gestattet. Die Polizei lehnte es aber ab, seiner Frau seinen Aufenthaltsort oder die Anschuldigungen gegen ihn zu nennen. Während seiner kurzen Haftzeit wurde Mai an drei verschiedene Orte gebracht und über seine Auslandsaktivitäten verhört. Man befragte ihn auch über seine Verbindungen zu zwei anderen bekannten Hausgemeindeleitern, die sich derzeit im Polizeigewahrsam befinden: Pfr. Bui Van Ba, verhaftet am 18. August 2003, und Pfr. Nguyen Hong Quang, verhaftet am 8. Juni.

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UN-Mitarbeiter fliegen 198 Flüchtlinge in die kambodschanische Hauptstadt

(Offene Grenzen) -- Der von vietnamesischen Behörden auf Christen aus den Volksstämmen des zentralen Hochlands ausgeübte Druck lässt nicht nach, während man die internationale Gemeinschaft zu überzeugen versucht, in dieser Problemregion sei wieder alles normal.

Die gegenwärtige Phase des langjährigen Konflikts begann im April 2004, als Tausende von Montagnards gemeinsam gegen die Beschlagnahme von Stammesländereien und die schwere Unterdrückung des christlichen Glaubens protestierten, dem dort viele angehören. Die Demonstrationen wurden blutig aufgelöst, doch wegen der amtlichen Verschleierungspolitik wird das genaue Ausmaß dessen, was an jenem Osterwochenende und den Tagen danach geschah, vielleicht nie bekannt.

Aus Kirchenkreisen heißt es, dass in der Provinz Gia Lai acht Männer getötet wurden - vier seien erschossen und vier zu Tode geprügelt worden. Andere Christen wurden öffentlich gedemütigt und stark unter Druck gesetzt, ihrem Glauben abzuschwören. Christen seien der Regierung als Sündenböcke für ernste soziale Schwierigkeiten bequem, wobei das größte Problem die unrechtmäßige Enteignung von Stammesland zugunsten ethnischer Vietnamesen ist.

Die Regierung hat in den letzten Jahren auch viele Kirchen im Hochland aufzulösen versucht und ihnen einen offiziellen Status verweigert. In der Provinz Gia Lai z. B. gehören nur 15´000 der schätzungsweise 80´000 Christen zu einer der 11 genehmigten Kirchen. Die anderen werden laufend schikaniert, damit sie ihrem Glauben absagen.