10.07.2004
Sri Lanka: Regierung bereitet ein Gesetz gegen Mission vor
Welweite Evangelische Allianz: Im früheren Ceylon breitet sich antichristliche Stimmung aus
Sri Lanka: Regierung bereitet ein Gesetz gegen Mission vor
Welweite Evangelische Allianz: Im früheren Ceylon breitet sich antichristliche Stimmung aus
C o l o m b o (idea) – Die Regierung von Sri Lanka (früher Ceylon) bereitet ein Antimissionsgesetz vor. Zur Sicherstellung der Religionsfreiheit sollen alle Bemühungen verboten werden, jemanden zum Religionswechsel zu veranlassen oder diesen zu unterstützen. Verstöße würden als kriminelle Handlungen geahndet. Nach Angaben der Kommission für Religionsfreiheit der Weltweiten Evangelischen Allianz läßt das Gesetz verschiedene Interpretationen zu. Es kann eine Krankenschwester in einem christlichen Krankenhaus betreffen, wenn sie einem buddhistischen Patienten empfiehlt, mit dem Krankenhauspfarrer zu beten. Auch Manager und Angestellte einer christlichen Klinik könnten für einen Religionswechsel in ihrem Haus verantwortlich gemacht und bestraft werden. Außerdem will die Regierung halbstaatliche Gerichte einrichten, die es buddhistischen Mönchen ermöglichen, Streitigkeiten zwischen Dorfbewohnern ohne polizeiliches Eingreifen zu schlichten. Diese Möglichkeit sei besonders beängstigend, wenn sie von militanten buddhistischen Mönchen zur Bekämpfung von Christen genutzt werde, so die Weltweite Allianz. In Sri Lanka breite sich eine antichristliche Stimmung aus. In den letzten sechs Monaten seien mehr als 50 Angriffe auf Christen und Kirchen gezählt worden. 146 Gottesdienstplätze hätten geschlossen werden müssen. 1.500 Mönche hätten im vergangenen September für ein Verbot sämtlicher christlicher Aktivitäten demonstriert. Von den 19 Millionen Einwohnern Sri Lankas sind 71 Prozent Buddhisten, 12 Prozent Hindus und jeweils 8 Prozent Christen und Moslems.