19.07.2004

China: Stärkeres Vorgehen gegen "illegale" religiöse Aktivitäten

Die Festnahme Samuel Lambs gibt allgemein Anlass zur Besorgnis <br />

China: Stärkeres Vorgehen gegen "illegale" religiöse Aktivitäten

Die Festnahme Samuel Lambs gibt allgemein Anlass zur Besorgnis


20. Juli 2004 (Compass Direct) – Am 13. Juni wurden der bekannte Hausgemeindeleiter Samuel Lamb (in China heißt er Lin Xiangao) sowie zehn seiner Mitarbeiter nach den Sonntagsgottesdiensten festgenommen und verhört. Zwar ließ man die Männer am nächsten Tag wieder frei, doch es ist das erste Mal seit 14 Jahren, dass die chinesischen Behörden wieder repressiv gegen Pastor Lamb vorgegangen sind. In Lambs neuem Versammlungssaal in Guangzhou kommen Berichten zufolge wöchentlich 3.000 Gläubige und Interessierte zusammen. Informanten in China sagen, es sei kein Zufall, dass nur zwei Tage zuvor 100 Führungspersönlichkeiten des Hausgemeindennetzwerks „China Gospel
Fellowship“ in der zentralchinesischen Stadt Wuhan festgenommen und später wieder freigelassen wurden. Eine zuverlässige Quelle hatte berichtet, dass hochrangige Teilnehmer einer Politbürositzung eine geheime Anweisung ausgegeben hätten, gegen alle "illegalen" religiösen Aktivitäten sowie gegen nicht-registrierte Hausgemeindeversammlungen hart vorzugehen.

Vielleicht handelt es sich um eine Überreaktion chinesischer Behörden auf die große Beachtung, die Hausgemeinden sowie die "Zurück-nach-Jerusalem- Bewegung" in westlichen Medien erfahren haben. Die Aufmerksamkeit richtete sich hier auf das ungewöhnlich große Wachstum der chinesischen Kirche. Ein solches Vorgehen gegen Gläubige und die Verweigerung menschlicher Grundrechte sind ein flagranter Bruch von UN-Abkommen, die China unterzeichnet hat, sowie des Olympischen Geistes in einem Land, in dem 2008 die Olympischen Spiele stattfinden werden.