10.03.2004

INDONESIEN: Vier Christen getötet bei Moslem-Protesten gegen Inhaftierungen

Posco, Zentral Sulawesi: Vier weitere Christen einschließlich des Schatzmeisters der bekannten christlichen Kirche von Zentral Sulawesi (GKST) wurden im Gebiet Poso umgebracht. Zweitausend Polizisten und Soldaten wurden in Alarmbereitschaft versetzt, als der Zorn der Moslems über die Versuche, die Verantwortlichen für die vorhergegangenen anti-christlichen Gewalttätigkeiten zu verhaften, ausbrach.



Am Sonntag, 16. November wurden zwischen zwei Moslemdörfern nahe Poso die Leichen von Mr. Tadjodja und seinem Neffen in deren Auto gefunden. Mr Tadjodja, 58 Jahre alt, Schatzmeister der zentralsulawesischen Kirche wurde von deren Synode in eines der am 12. Oktober angegriffenen Dörfer gesandt, um zu predigen.



Alle Fensterscheiben des Autos waren zerbrochen und Mr Tadjodja war mit einem schweren, stumpfen Schlaginstrument fast bis zur Unkenntlichkeit verprügelt worden. Sein Neffe war mit einer Machete oder einer ähnlichen Waffe angegriffen worden. Sein Genick war beinahe vollständig durchtrennt. Die nicht weit entfernten Polizeistationen in jedem der benachbarten Dörfer waren der Grund, das weder geschossen noch das Auto verbrannt worden war.



Am selben Tag wurde ein weiteres Mitglied der GKST, bekannt als Dennis, der auf seinem Weg nach Palu durch Poso reiste, als eine rachsüchtige muslimische Menge ihn zwang, anzuhalten und ihn von seinem Motorrad zog. Er wurde zu Tode geschlagen. Seine Leiche wurde in der Nähe des Marktplatzes in Poso gefunden, zusammen mit einer Leiche eines anderen Christen und Gemeindemitglieds der GKST Kirche, vermutlich Herr Bowo, seine Identität wurde jedoch noch nicht bestätigt. Er wurde auf eine ähnlich brutale Weise ermordet, sein ausgebranntes Motorrad wurde in der Nähe gefunden.



Die muslimische Meute hat ihrem Ärger über Inhaftierungen von muslimischen Verdächtigen bei den Angriffen vom 12. Oktober vor der Polizeistation in Poso Luft gemacht. Als Antwort auf die wachsende Unruhe in dem Gebiet um Poso haben die Behörden sich entschieden, 2000 Polizisten und Soldaten in Alarmbereitschaft zu versetzen.