10.03.2004

Indonesiens Kirchen rufen zu friedlichen und gerechten Wahlen auf

Stuttgart, Deutschland, 11.03.2004/APD Im Vorfeld der indonesischen Parlamentswahlen vom April und der Präsidentschaftswahl im Juli mischen sich auch die protestantischen Kirchen in Indonesien in die politische Diskussion ein. Nach Angaben des Evangelischen Missionswerks in Südwestdeutschland (EMS) haben deren indonesische Partnerkirchen einen "Hirtenbrief zur Wahl" verfasst.

Viele Christen liessen sich für die Wahlen aufstellen und vermischten dabei oft politische Interessen mit ihrem Einfluss oder Amt in der Kirche. Daher bitten die Kirchen ihre Mitglieder, verantwortlich mit der Wahl und der Chance auf mehr Demokratie umzugehen. "Alle wahlberechtigten Kirchenmitglieder sind aufgerufen, ihr Wahlrecht zu nutzen, um eine Regierung ins Amt zu bringen, die die Zukunftsvisionen Indonesiens verwirklichen kann", schreiben die Kirchenabgeordneten in dem Brief. Die Christen sollten darauf achten, dass die Wahl gerecht, sicher und friedlich ablaufe. Die Mitarbeitenden der Kirchen müssten Menschen zur Wahl beraten sowie politisch aufklären und sich dabei an Gerechtigkeit und Frieden orientieren. Weiter heisst es in dem Brief: "Wir appellieren an die kandidierenden Kirchenmitglieder, gemeinschaftlichen Interessen Vorrang zu geben und nicht privaten oder Gruppeninteressen. "

Seit dem Ende der Militärdiktaturen 1998 gab es in dem Inselstaat erst eine Wahl. Wegen der Terrormeldungen tritt in den Hintergrund, dass Indonesien, in dem hauptsächlich Muslime leben, auf dem Weg zur Demokratie ist. Im Juli 2004 können die Einwohnerinnen und Einwohner den Präsidenten zum ersten Mal direkt wählen.

Das EMS hat in Indonesien neun Partnerkirchen (-> siehe Kästchen), die sich für Demokratie und Frieden engagieren. Daher legen sie besonderen Wert auf Versöhnungsarbeit und interreligiösen Dialog. Die Wunden, die in den vergangenen Jahren durch gewaltsame Konflikte zwischen Christen und Muslimen entstanden sind, sollen durch die Friedensarbeit der Kirchen heilen.

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Kästchen

Der Hirtenbrief zur den bevorstehenden Wahlen in Indonesien
wurde von folgenden protestantischen Kirchen verfasst:

Christliche-Protestantische Kirche in Bali (GKPB),
Evangelische Kirche von Südsulawesi (GKSS),
Toraja-Mamasa-Kirche (GTM),
Protestantisch-indonesische Kirche in Donggala (GPID),
Protestantisch-indonesische Kirche in Luwu (GPIL),
Toraja-Kirche,
Evangelische Kirche in Südostsulawesi (Gepsultra),
Evangelische Kirche in Minahasa (GMIM),
Evangelische Kirche in Halmahera (GMIH).