10.05.2004

Indonesien: Erneute Gewaltausbrüche im indonesischen Ambon

Tote und verbrannte Kirchen seit einer Fahnenhissung

Indonesien: Erneute Gewaltausbrüche im indonesischen Ambon

Tote und verbrannte Kirchen seit einer Fahnenhissung

LONDON, 11. Mai 2004 (Compass Direct) -- Der Ausbruch neuer Gewalttätigkeiten in Ambon (südliche Molukken) hat dem vorsichtigen muslimisch-christlichen Dialog, welcher diesem Gebiet im Februar diesen Jahres eine Art Frieden gebracht hat, einen Rückschlag versetzt. Zur Initialzündung kam es am Sonntag, dem 25. April, als die Unabhängigkeitspartei FKM-RMS ihren 54. Jahrestag mit dem Hissen verbotener Fahnen feierte. Diese Zeremonie erregte die muslimische Gemeinschaft, welche die RMS als Arm der christlichen Gemeinschaft sieht, die nach Unabhängigkeit von der Zentralregierung strebe. Ein Dementi der Gemeinden blieb von den Muslimen unbeachtet, und in der immer noch geteilten Stadt Ambon kam es wieder zu Kämpfen. Von manchen Beobachtern wird gesagt, einige Gruppen machten sich die Verwirrung zunutze, um zu plündern, zu morden und Brände zu legen und die Hoffnungen auf einen dauerhaften Frieden in diesem Gebiet zunichte zu machen. In der vergangenen Woche beschränkten sich die Kämpfe auf die Stadt Ambon selbst. Die indonesische Regierung hat Ärzte, Soldaten und Militärpolizei in das Gebiet gesandt, in dem viele Einwohner ihre Häuser verlassen haben, was die Zahl der ca. 36.000 Flüchtlinge, die auf den Südmolukken in Lagern leben, noch erhöht hat. Pater Kees Bohm vom römisch-katholischen Krisenzentrum in Ambon sagte, die derzeitige Krise sei für ein Rückschlag den Friedensprozess.