CHINA

NANJING, 12. Mai 2004 (Compass Direct) - - Auf einer speziell einberufenen Sitzung der Menschenrechtskommission der UNO, der UNCHR (United Nations Commission on Human Rights), im April konnten chinesische Christen zum ersten Mal über die Verfolgung in China Zeugnis ablegen. Unter den Rednern befanden sich Xu Yongze von der Hauskirchenbewegung "Born Again" und Bruder Yun, der den autobiographischen Bestseller "The Heavenly Man" verfasste. Sie bezeugten Prügel, jahrelange Gefängnisaufenthalte, Folter und Schikane sowie die Beschädigung kirchlicher Gebäude. Weibliche Mitglieder der South China Church sagten aus, wie sie 2001 durch Folter und sexuelle Übergriffe von Polizeibeamten zu Aussagen gegen ihren Pastor Gong Shengliang gebracht werden sollten.

Eine der Frauen berichtete über ihre einen Monat lang dauernde Vernehmung. Wenn sie nicht antwortete, sei sie auf verschiedene Weise gefoltert worden. Man habe ihr auch gedroht, sie zu Tode zu prügeln und in den Fluss zu werfen oder sie irgendwo zu begraben, denn "wer will uns deswegen Fragen stellen?" Die Aussagen der Zeugen wurden mit offiziellen Dokumenten untermauert sowie durch ein Video, auf dem die Zerstörung einer Kirche in der Provinz Zhejiang zu sehen war. Dennoch gelang es China, jede offizielle Kritik abzublocken. Als die Vereinigten Staaten den Antrag einbrachten, China wegen seines niedrigen Menschenrechtsniveaus zu rügen, stimmten 27 Mitgliedsländer, darunter Kuba, Eritrea und Saudi-Arabien, mit China zusammen dagegen.

In der UNO und der UNCHR gebe es viele autoritäre Staaten, sagte Nicholas Becquelin von der Organisation "Human Rights in China", und diese seien wie China gegen "die genauere Betrachtung ihrer Menschenrechtssituation."