15.05.2004

PAKISTAN

Präsident Muscharraf will Änderungen zu den "Huduud-Gesetzen"

PAKISTAN

Präsident Muscharraf will Änderungen zu den "Huduud-Gesetzen"

Islamabad, 16.5.2004 (AKREF/AP/Reuters) Präsident Muscharraf hat in einer Rede bei einer Menschenrechtstagung mit ungewöhnlicher Freiheit und Deutlichkeit Missstände in Pakistan beim Namen genannt: die Unterdrückung der Frauen, die Duldung der "Tötung zur wiederherstellung der Ehre" sowie die Kinderarbeit. Er verpflichtete sich zur Aufrechtung der Religionsfreiheit in vollen Zügen - erwähnte aber nicht das fundamentale Recht, die Religion zu ändern (in welchen Fällen gerade die "Tötung zur wiederherstellung der Ehre" oft ausgeübt wird). Er betonte die Fortschritte, die im Blick auf Pressefreiheit und Kinderarbeit in den letzten Jahren erreicht wurden und verlangte eine öffentlichen Diskussion über die "Huduud-Gesetze", die das Privatleben (Familien- und Religionsrecht) weitgehend bestimmen und als Schritt auf dem Weg zur vollen Implementierung des islamischen Rechts (Sharia) von Zia-ul-Haq eingeführt worden waren. Er beschrieb die Gesetze als "Menschenwerk" (sie stammen nicht direkt aus dem Koran -Anm. d.Red.) und sollten auch heute von Menschen neu verhandelt werden können. Dies gilt z.B. im Blick auf das umstrittene "Blasphämiegesetz", das nur die Todesstafe vorsieht.