11.09.2004
Nigeria: Gewalt und Polizeirazzia
Nigeria: Bundesbeamte setzen christliche Krankenschwestern wieder ein,Islamische Kleiderordnung war Anlass für Entlassung vor zwei Jahren
Nigeria: Gewalt und Polizeirazzia
Nigeria: Bundesbeamte setzen christliche Krankenschwestern wieder ein,Islamische Kleiderordnung war Anlass für Entlassung vor zwei Jahren
(Offene Grenzen) -- Die religiöse Krise im zentralnigerianischen Bundesstaat Plateau hat innerhalb von drei Jahren schätzungsweise
10´000 Todesopfer gefordert und Millionen Dollar an materiellen Werten vernichtet. Mehr als 300 Kirchen wurden zerstört, 250´000 Menschen
vertrieben und $1,25 Mio. für Unterstützungen ausgegeben.
Zur Lösung des Konfliktes hat der römisch-katholische Erzbischof von Jos Christen und Muslime zur Buße und einer echten Umkehr zu Gott aufgerufen. Die Sünden und Grausamkeiten, die manchmal aufgrund eines missgeleiteten religiösen Eifers begangen worden seien, müssten bekannt und die Kräfte auf produktive Unternehmungen gerichtet werden.
Andererseits heißt es, dass die islamischen Extremisten erst mit ihrer neuen Taktik der Entführung von Christen aufhören müssten, wenn die blutigen Zusammenstöße enden sollen.
Nigeria: Bundesbeamte setzen christliche Krankenschwestern wieder ein,Islamische Kleiderordnung war Anlass für Entlassung vor zwei Jahren
1. September 2004 (Compass Direct) -- Elf christliche Krankenschwestern wurden im nordnigerianischen Bundesstaat Bauchi von Amts wegen wieder im Federal Medical Center in Azare eingesetzt. Mehr als zwei Jahre zuvor waren sie dort entlassen worden, weil sie es abgelehnt hatten, sich islamischen Kleidervorschriften zu unterwerfen. Für die Regierung Nigerias rief Gesundheitsminister Eyitayo Lambo die 11 Krankenschwestern am 2. August an dieses Bundeskrankenhaus zurück.
Im Januar 2002 hatte Dr. Sabo, der medizinische Direktor des Krankenhauses, allen dort tätigen Krankenschwestern und Hebammen vorgeschrieben, nach islamischer Sitte eine
weiße Bluse über weißen Hosen zu tragen. Unter Hinweis darauf, dass diese Uniformen für den religiösen islamischen Gebrauch geschneidert worden seien und ihrem christlichen Glauben entgegenstünden, protestierten die elf Christinnen mit Rückendeckung der Gemeinschaft christlicher Krankenschwestern gegen die neue Kleidervorschrift.
Als die Krankenhausleitung Gespräche hierüber ablehnte, wandten sich die Krankenschwestern an den NMCN, einen über die Pflegekräfte Nigerias Aufsicht führenden Rat. Doch auch das Schreiben des NMCN mit der Aussage, dass "keine Krankenschwester gezwungen werden sollte, eine besondere Art von Uniform, insbesondere mit Bezug zur Religion, zu tragen, blieb unbeachtet.
Daraufhin teilten die Krankenschwestern Dr. Sabo mit, sie könnten "die islamische Kleidung nicht tragen, weil das der Bibel und unserer professionelle Ethik entgegensteht" und wurden deshalb am 24. April 2002 entlassen. Die Krankenschwestern machten Eingaben beim Gesundheitsministerium Nigerias und reichten Klage gegen die Beendigung ihrer Arbeitsverhältnisse ein, wobei sie von ihren christlichen Standesverbänden unterstützt wurden. Auch internationale christliche Organisationen und Menschenrechtsgruppen intervenierten.
Die Wiedereinstellung der elf Krankenschwestern sei ein direktes Ergebnis der Intervention von Organisationen gewesen, welche die bürgerlichen Rechte vertreten, sagte die Generaldirektorin des nigerianischen Rates für Rechtsbeistand zu Compass. Der Rat habe sich bei Dr. Sabo mit einer Klageerhebung für die Krankenschwestern eingesetzt. Diese Klage habe man nach dem Eingreifen des Gesundheitsministers zurückgezogen. "Gott sei Dank, dass die Krankenschwestern jetzt zurückgerufen worden sind", freute sich Frau Hassan-Baba.